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Cyberangriffe auf Heimnetzwerke: So schützt du dich effektiv


Autor: Thomas Grotenclos

Deutschland, Freitag, 05. April 2024

Cyberangriffe auf Heimnetzwerke nehmen zu, wobei alle WLAN-verknüpften Geräte betroffen sein können. Ziel der Angreifer ist beispielsweise der Diebstahl sensibler Daten oder Erpressung. Schutz bieten starke Passwörter, regelmäßige Updates und Virenschutzprogramme.
Das Smart Home liegt im Fokus von Cyberkriminellen.


  • Cyberangriffe auf Heimnetzwerke zunehmend
  • Schutz durch starke Passwörter, Updates, Virenschutzprogramme
  • Router-Sicherheit und separater WLAN-Zugang für Gäste
  • Bei Cyberangriff sofortige Maßnahmen und Überprüfung der Geräte

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat in der Vergangenheit bereits des Öfteren Warnungen herausgegeben, in welchen vor Hackergruppen gewarnt wird, die auf Heimnetzwerke privater Haushalte abzielen. Erst kürzlich kam es beispielsweise zu einer Vielzahl von Cyberangriffen auf Fritz!Box-Router.  Wir geben dir daher im folgenden wichtige Tipps rund um die Sicherheit von WLAN, Router und drahtlosen Geräten bei dir zu Hause.

Cyberangriffe nehmen nicht nur Computer ins Visier

Von einem Cyberangriff in deinem Zuhause können alle Geräte betroffen sein, die mit dem WLAN verbunden sind. Dazu gehört der Router, der Drucker oder andere Smart Home Steuerungseinheiten, wie beispielsweise für das Licht, die Solaranlage oder die Heizung. Die potenziellen Einfallstore für Cyberkriminelle haben sich im Zuge der erhöhten Digitalisierung unserer Haushalte rasant vergrößert.

Das Ziel der kriminellen Personen ist es beispielsweise sensible private Daten auszulesen, Kreditkartendaten zu stehlen oder Identitätsdiebstahl zu begehen. Darüber hinaus kann es auch zu einer Erpressung kommen: Wird beispielsweise der Computer gehackt, legen Kriminelle diesen lahm und verlangen Geld, um ihn wieder freizuschalten.

Doch bereits einige Grundregeln helfen sich davor zu schützen: So solltest du immer starke und komplexe Passwörter nutzen, regelmäßige Updates auf allen mit dem Internet verbundenen Geräten durchführen und Virenschutzprogramme integrieren.

Tipps und Tricks: So schützt du dich vor Hackerattacken

In erster Linie solltest du das Haupteinfallstor vor Hackern schützen: deinen Router. Belasse es nicht einfach nach der Installation in allen Bereichen bei der Werkseinstellung. Richte ein neues Geräte- und WLAN Passwort ein, je länger, desto besser. Nutze Kombinationen aus Wörtern, Zahlenreihen und Sonderzeichen. Dabei hinaus sollte bei der Verschlüsselung der WPA2 Standard genutzt werden.

Achte zudem darauf, nicht allen Gästen uneingeschränkten Zugriff auf das eigene WLAN zu geben, sondern richte stattdessen einen WLAN-Zugang für Gäste ein. Moderne Router bieten mittlerweile die Möglichkeit, ein Gastnetzwerk anzulegen, das vom sensiblen Heimnetzwerk getrennt ist. Dieses separate Netzwerk empfiehlt sich ebenso für Smart Home Geräte.

Wenn die Smart Home Geräte über Sicherheitslücken verfügen, können Angreifer dann trotzdem nicht auf dasselbe Netzwerk zugreifen, mit dem auch die eigenen persönlichen Geräte, wie der Computer oder das Tablet verbunden sind. Darüber hinaus solltest du dich bei Smart Home Geräten bereits vor dem Kauf darüber informieren, wie es in Sachen IT-Sicherheit und Datenschutz aussieht. Welche Daten werden bei der Nutzung genutzt, werden diese verschlüsselt übertragen und wie häufig wird das Gerät mit Sicherheitsupdates versorgt?

Das solltest du bei einem Cyberangriff machen

Einen Hackerangriff auf das Smart Home festzustellen, ist gar nicht so einfach. Indizien dafür können sein, dass sich Geräte einfach ein- oder ausschalten, ohne dass Befehle gegeben werden. Ebenso kann eine auffällig verkürzte Akkulaufzeit darauf hindeuten. Solltest du einen Verdacht haben, dann gebe als Erstes keine wichtigen Informationen mehr online ein. Dazu gehören Konto- und Kreditkartennummern, genau wie Passwörter oder identitätsbezogene Daten.

Nutze einen Virenscanner und lasse deine Systeme prüfen. Alternativ kannst du deine Geräte auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, in jedem Fall ist es sinnvoll einen Profi zurate zu ziehen. Eine Schadsoftware kann sich auch auf weitere Geräte verbreiten, daher solltest du nach einem Cyberangriff alle Geräte überprüfen, die mit dem eigenen Netzwerk verbunden sind. Ändere alle deine Passwörter und prüfe in den nächsten Tagen Kreditkartenabrechnungen und Kontoauszüge. So kannst du mögliche Folgeschäden feststellen und dich auf die Suche nach der Sicherheitslücke machen.

Schäden, die im Hausrat durch eine Cyberattacke entstehen, werden von vielen Versicherungen abgedeckt. Die Privathaftpflichtversicherung greift beispielsweise, wenn versehentlich ein Trojaner weitergeleitet wird. Ebenso kommen einige Hausratsversicherungen für Schäden durch Datendiebstahl auf. Hackerangriffe auf Geräte im Smart Home sind jedoch nicht generell und immer versichert, da es sich um ein recht neues Risiko handelt. Darauf solltest du bei einem Versicherungsabschluss gezielt achten.

Fazit: Die Gefahr wird immer größer

Forschende schätzen, dass die jährlichen Cyberattacken in den nächsten Jahren weiter drastisch steigen werden. Der finanzielle Schaden soll bereits jetzt mehr kosten als Schäden durch Naturkatastrophen. Durch die Netzknoten der Telekom laufen rund 10 % des weltweiten Internetverkehrs. Das Unternehmen hat registriert, dass inzwischen 30.000 bis 70.000 Angriffe pro Minute durchgeführt werden. Umso wichtiger ist es, dich aktiv davor zu schützen, nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch im privaten Haushalt.

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