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Betrug: Phishing-Mails und falsche SMS von Ministerien und Behörden


Autor: Kara Marie

Deutschland, Sonntag, 09. November 2025

Betrug boomt im Internet. Für dich ist es sicher nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. In diesem Artikel stellen wir dir Betrugsphänomene vor, die derzeit kursieren.
Kriminelle gehen professionell beim Fälschen von E-Mails vor.


  • Kriminelle entwickeln neue Tricks
  • Betrug per SMS, E-Mail oder Fakeseite
  • Fälschen von offiziellen Schreiben

Kriminelle passen sich dem Zeitgeist an und entwickeln immer neue Betrugsmaschen. Häufig erhältst du eine SMS, eine E-Mail oder landest auf einer Fakeseite im Internet. Derzeit kursieren unter anderem zu den Themenbereichen Inflation, Energiekrise oder nationale Sicherheit Betrugsversuche. Die Kriminellen nutzen das Vertrauen der Menschen in staatliche Institutionen aus und fälschen offizielle Schreiben namhafter Absender. Ihre Absicht: Nicht nur dein Vermögen, sondern auch persönliche Daten erbeuten. 

COEO-Inkasso verschickt Bußgeldbescheid

Vorsicht, wenn du eine vermeintliche E-Mail von COEO-Inkasso bekommst. Dass diese Mail nur vermeintlich von diesem Absender stammt, kannst du schon daran erkennen, dass die Mailadresse sehr verdächtig ist. In der E-Mail wird die Behauptung aufgestellt, dass die Stadt, in der du lebst, Forderungen offener Bußgelder an das Inkassobüro abgetreten habe. 

Die Verbraucherzentrale hat Kenntnis darüber, dass dieses Phänomen deutschlandweit auftritt, beispielsweise in Cottbus, Essen, Euskirchen, Köln, Malterdingen, München, Schleswig, Schwedt/Oder. Manche Städte wie die Stadt Werdohl gehen in die Offensive und stellen klar, dass sie mit dem Inkassoschreiben nichts zu tun haben. 

Ein Hinweis darauf, dass die Schreiben gefälscht sind und aus dem Ausland versendet werden, ist die Tatsache, dass die Postleitzahl darauf hinter den Städtenamen zu finden ist. Dabei ist es bei uns üblich, dass die Postleitzahl vor dem Wohnort steht. Wie die Kriminellen an die Daten der Empfänger kommen, ist nicht bekannt. Möglicherweise stammen sie aus öffentlich zugänglichen Datenbanken wie beispielsweise Telefonverzeichnissen oder sind aus Datenpannen gewonnen. 

Post vom Kraftfahrt-Bundesamt

Auch vermeintliche Mails vom Kraftfahrt-Bundesamt, kurz KBA, in Flensburg sind im Umlauf. In den Mails wirst du darauf hingewiesen, dass du zu fix unterwegs gewesen sein sollst. Überschrieben ist die Mail mit "Bußgeldbescheid" und "Art des Verstoßes: Geschwindigkeitsüberschreitung" oder "Geldstrafe" und "Art des Vergehens: zu schnelles Fahren".

Zugänglich werden soll dir das angeblich offizielle Schreiben über einen Link. Doch hier warnt die Verbraucherzentrale dich eindringlich davor, diesen zu öffnen. Denn mit dem Klick auf den Link könnte es passieren, dass du dir Schadsoftware auf deinen Computer ziehst.  

Diese Mail als Fake zu enttarnen, ist nicht schwer. Denn das Kraftfahrt-Bundesamt verschickt seine offiziellen Schreiben und Bescheide nicht per E-Mail, sondern ganz klassisch nach wie vor mit der Post. Wenn eine solche Mail also bei dir landet, solltest du sie sofort löschen. 

Bundeszentralamt für Steuern erstattet Steuern

Was für ein schöner Gedanke: Das Bundeszentralamt für Steuern zahlt dir etwas zurück. Doch das klingt schon wieder zu gut, um wahr zu sein - und daher ist es Fake. Denn es gibt keine Steuererstattung, die das Bundeszentralamt für Steuern ausführt. 

Du bekommst eine Mail, in der du wieder aufgefordert wirst, dich zu identifizieren. Mit dem Klick landest du auf einer gefälschten Internetseite, auf der du deine persönlichen Daten eingeben sollst. Auf diese Weise können die Kriminellen deine Daten nutzen, um deine Identität zu stehlen und mit den Daten Missbrauch zu betreiben. 

Die Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern existiert, steht aber in absolut keiner Verbindung zu der Seite, die sich hinter dem Link in der E-Mail verbirgt. Lasse dich auf keinen Fall dazu verleiten, dem Link zu folgen und deine Daten preis zu geben. 

Rückzahlung des Rundfunkbeitrags

Möglicherweise kannst du mit einer Rückerstattung des Rundfunkbeitrags erhalten? Auch diese Nachricht klingt wie ein Scherz, denn auch bei einer solchen E-Mail kannst du davon ausgehen, dass sie nicht echt ist und nicht vom ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice stammt. 

Auch hier sollst du dazu gebraucht werden, auf einen Link zu klicken, über den du die Rückerstattung abfragen kannst. Natürlich wirst du auf der Landingpage, also auf der Seite, zu der dich der Link führt, nach deinen persönlichen Daten gefragt, damit du die Informationen über eine mögliche Rückerstattung erhältst. 

Auf keinen Fall solltest du darauf hereinfallen. Die Daten, die du auf der Fakeseite eintippen würdest, würdest du wieder direkt an die Kriminellen liefern, die deine Daten für ihre illegalen Zwecke nutzen. Merke dir: Der Beitragsservice wird sich niemals an dich wenden, um dir eine Rückerstattung anzubieten. 

Vorsicht vor Elster-App

Die Überschrift dieser vermeintlich offiziellen E-Mail lautet "Ihr digitales Zertifikat - Handlungsbedarf". In der Mail steht, dass du dir die App "ElsterSecure+" herunterladen sollst. Mit der App sollst du dich authentifizieren und deine Daten schützen. 

Doch auch diese Mail ist Fake. Die App wird nicht deinem Schutz dienen, sondern dir im Gegenteil schaden, solltest du sie wirklich herunterladen. Das Fiese an der Geschichte: Es existiert tatsächlich eine App, die den Namen "ElsterSecure" trägt, nur ohne das Pluszeichen sowie die "MeinELSTER+"-App, mit der du Dokumente erfassen kannst. 

Was genau passiert, wenn du die Fake-App auf deinem Smartphone installierst, ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass sie deine persönlichen Daten auslesen wird und beispielsweise Kontaktdaten oder Logins ausspioniert und den Kriminellen zur Verfügung stellt.