Amazon, Pocketbook, Tolino: Wer gewinnt den E-Book-Reader Test von Stiftung Warentest?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Dienstag, 10. Sept. 2024
Die Stiftung Warentest hat die neue Generation von E-Book-Readern auf den Prüfstand gestellt. Egal ob Pocketbook, Tolino oder Kindle: sie alle machten eine gute Figur. Tablets sind die stärkste Konkurrenz.
- Tablet oder E-Book-Reader? Keine leichte Entscheidung
- Gleich zwei Testsieger: Pocketbook und Tolino
- Nur ein Reader hat ein Farbdisplay
- Siebenmal die Note gut und ein Reader für 100 Euro
- Bei den Readern mit Eingabestift ist Amazon ganz vorne
Zunächst für den japanischen Markt und später für den in den USA – 1990 brachte Sony den ersten E-Book-Reader auf den Markt: Der "Data Discman", so taufte der Elektronikkonzern das Gerät, konnte Bücher anzeigen. Wie viele Gadgets (technische Spielereien) dieser Zeit floppte das Gerät zunächst. Zehn Jahre später starteten die technisch verbesserten Reader ihren Siegeszug um die Welt. Der Höhepunkt lag im Jahr 2012 mit weltweit 40 Millionen verkauften Exemplaren. Zuletzt hat sich die Zahl halbiert. In Deutschland ist der Absatz ebenfalls gesunken. Trotzdem hat die Stiftung Warentest erneut 16 digitale Lesegeräte der neuen Generation getestet, insgesamt mit überzeugenden Resultaten. Alle Ergebnisse kannst du nachlesen, wenn du den Testbericht downloadest (Preis: 4,90 Euro, Testzeitpunkt April 2024).
Tablet oder E-Book-Reader? Keine leichte Entscheidung
Alle, die noch keinen E-Book-Reader haben, stellen sich die Frage: Brauche ich den wirklich, schließlich habe ich doch mein Smartphone oder ein Tablet? Mit beiden Geräten lassen sich doch auch E-Books lesen? Stimmt natürlich. Und du solltest deshalb genau abwägen, ob du noch einmal zwischen 100 und 400 Euro ausgeben willst, um dein IT-Equipment zu erweitern.
Die Stiftung Warentest nennt folgende Gründe, die für einen E-Book-Reader sprechen: Auch bei direkter Sonneneinstrahlung kannst du den Text auf dem Display gut lesen. Der Akku ist leistungsstark und hält länger durch als das Smartphone und Tablet. Da viele Reader keinen Webbrowser haben, ist das Lesevergnügen ungetrübt, ohne Ablenkungspotenzial.
Aber es gibt auch gute Argumente für das Tablet und Smartphone. Alle Geräte haben ein Farbdisplay. Die Lese-Apps sind leicht zu bedienen und öffnen die E-Books problemlos. Eingabestifte kannst du dazukaufen und es gibt Apps für Notizen und zum Zeichnen. Im Netz findest du die Empfehlung, dass nur derjenige einen E-Book-Reader braucht, der viele Bücher im Jahr liest (mehr als zehn). Unter ökologischen Aspekten lohnt sich laut Spiegel.de bereits bei einem Lesepensum von 25 Büchern die Anschaffung eines E-Book-Readers.
Gleich zwei Testsieger: Pocketbook und Tolino
Bei den E-Book-Readern ohne Stift gibt es gleich zwei Testsieger, und zwar den Pocketbook Inkpad 4 und den Tolino Epos 3. Beide sind "sehr gut" und haben eine identische Punktbewertung von 1,5. Die Bildschirmdiagonale liegt bei den Readern bei 20 Zentimetern. Der Reader von Pocketbook hat einen starken Akku, der 76 Stunden durchhält, der zweite Testsieger Tolino nur 24 Stunden.
Tolino hat dafür eine etwas bessere Bildqualität. Beide Geräte sind teuer: Der günstigste Online-Preis für den Pocketbook Inkpad 4 liegt bei ca. 261 Euro. Der Tolino Epos 3 ist etwas preisgünstiger mit 229 Euro. Beim nutzbaren Speicher gibt es keine großen Unterschiede.