"Nach der Flut das Feuer" von James Baldwin ist bereits zur Erstveröffentlichung 1963 auf der Bestsellerliste gelandet. Die deutsche Übersetzung von Miriam Mandelkow liefert zusätzliche Gedanken und Hintergrundinformationen zu dem Buch.
- "Nach der Flut das Feuer" von James Baldwin - ein Bestseller mit besonderer Bedeutung
- Darum geht es in dem Essay
- Rezension und Erfahrungsbericht: Deshalb solltet ihr das Buch gelesen haben
- Anmerkungen der Übersetzerin: Das sagt Miriam Mandelkow zu Baldinws Essay
In dem Bestseller "Nach der Flut das Feuer" schreibt James Baldwin, wie es ist als Schwarzer in Amerika groß zu werden und welche Erfahrungen er mit Rassismus gemacht hat. Dabei erzählt er von seiner Kindheit in Harlem und welche Bedeutung Religion für viele schwarze Menschen hat. Besonders spannend findet Buch-Rezensent und inFranken.de-Autor Aaron Hofmann die fesselnden Worte, die Baldwin verwendet, um über seine Erfahrungen und Erlebnisse zu schreiben.
"Nach der Flut das Feuer": Das ist der Inhalt
Im ersten Teil des Essays erzählt Baldwin von seiner Kindheit im New Yorker Stadtteil Harlem. Dabei geht er vor allem auf die Hoffnungslosigkeit und die wenigen Aufstiegschancen der Schwarzen und afroamerikanischen Bewohner ein. In detaillierten Eindrücken erzählt Baldwin, weshalb damals keiner an ihn geglaubt hat, nicht einmal er selbst. In einem Brief an seinem Neffen beschreibt er die amerikanische Gesellschaft als eine "die Dir mit brutaler Offenheit und auf vielfältige Weise zu verstehen gibt, dass Du ein wertloser Mensch bist."
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Im zweiten Teil geht es um Religionen und die Bedeutung des Christentums für viele Schwarze. Hier beschreibt Baldwin seinen Bezug zur Kirche und weshalb er sie als Jugendlicher als Rettung wahrgenommen hat. Dabei lässt er auch Kritik an der Kirche walten und stellt sich Fragen wie: "Ist Gott weiß?", "Gibt es einen Gott für Schwarze, wenn Harlem doch so grausam ist?", "Wenn Gottes Liebe so groß war und er alle Kinder liebte, warum waren wir, die Schwarzen, dann so tief unten?" Baldwin erzählt von seinen Konflikten mit der Kirche und wie er sich eines Tages entschieden hat, diese zu verlassen.
Im letzten Teil des Essays "Nach der Flut das Feuer" blickt Baldwin noch einmal auf seine Erfahrungen und die Geschichte der Schwarzen zurück, um ein Fazit zu ziehen. Dabei geht er auf die zwangsläufig notwendige Veränderung ein, die wir in der Gesellschaft durchleben müssen, um die Gleichberechtigung und Freiheit aller Menschen zu ermöglichen. Trotz der vielen negativen und rassistischen Erfahrungen Baldwins - und seiner Herkunft aus einer Sklavenfamilie - zieht Baldwin am Schluss ein hoffnungsvolles Fazit. Um den Weißen ihre Ängste und Vorurteile zu nehmen, sieht Baldwin die Befreiung der Schwarzen als unumgänglich und nennt den Aufbau einer gemeinsamen Nation als oberstes Ziel.
Rezension: Hoffnung, Wandel und Akzeptanz
Wie die grobe Inhaltsbeschreibung bereits vermuten lässt, ist es schwer zu sagen, worum es in "Nach der Flut das Feuer" eigentlich geht. Mit den Anmerkungen der Übersetzerin Miriam Mandelkow und dem Brief von Baldwin an seinen Neffen fesselt einen das Buch direkt auf den ersten Seiten. Besonders beeindruckt hat mich, wie Baldwin es mit wenigen Worten schafft, komplexe Themen einfach und doch spannend zu erklären.
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Auch wenn er selbst nie davon spricht, und ich den Essay nicht als emotional beschreiben würde, schafft Baldwin den Schmerz, der ihn ihm steckt, einen Ausdruck zu verleihen. Dabei ist deutlich spürbar, dass Baldwin die Perspektive und Geschichte der Schwarzen, für uns Weiße, besser erklären möchte. Das wird klar, wenn Baldwin beispielsweise davon spricht, dass wir 1965 das "100-jährige Ende der Sklaverei 100 Jahre zu früh" gefeiert haben.