Krankschreibung wegen Liebeskummer nach Trennung: Ist das möglich?
Autor: Melina Mark
Franken, Mittwoch, 06. Sept. 2023
An Liebeskummer zu leiden, fühlt sich furchtbar an und kann sich wie eine Krankheit äußern. Im Falle jeder anderen Erkrankung wäre der Gang zum Arzt für eine Krankschreibung selbstverständlich, aber wie sieht es bei Liebeskummer aus?
- Liebeskummer kann sehr schlimme körperliche und seelische Folgen haben
- AOK Studie belegt: Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage deutscher Arbeitnehmer steigt
- Aber: Kann man sich auch wegen Liebeskummer krankschreiben lassen?
- Wir geben Tipps, wie Sie den Liebeskummer überwinden
Kann Liebeskummer krank machen? Und wenn ja - ist das ein Grund, nicht zur Arbeit zu gehen? Ob man sich krankschreiben lässt, hat meist damit zu tun, wie ausgeprägt die physischen Symptome sind, die man verspürt. Bei einem leichten Kratzen im Hals gehen die wenigsten Menschen zum Arzt, bei einer ausgeprägten Erkältung schon. Das entscheidende Stichwort dabei ist schon gefallen: physische Symptome.
Krankschreibung bei Liebeskummer: Geht das denn?
Eine AOK-Studie besagt, dass jeder Deutsche knapp 20 Tage pro Jahr krankgeschrieben ist. Das hat einen jährlichen Produktionsausfall von 774 Millionen Euro für die deutsche Wirtschaft zur Folge. Diese Zahl ist so hoch wie noch nie und steigt stetig. Die häufigsten Ursachen der Arbeitnehmer, sich krankschreiben zu lassen, sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und Atemwegsprobleme.
An nächster Stelle stehen psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen. Dementsprechend ist die Zahl der Krankschreibungen aus emotionalen Gründen sehr hoch - höher als vermutet. Eine Studie bei Elite-Partner ergab, dass 16 Prozent der Befragten schon einmal wegen Liebeskummer oder einem Beziehungsstreit nicht zur Arbeit gegangen sind.
Das Ziel einer Krankschreibung ist primär, sich auszukurieren, um wieder arbeiten zu können, und sekundär, dabei keine Kollegen anzustecken. Liebeskummer ist nicht ansteckend, daher stellt sich die berechtigte Frage: Ist es rechtlich erlaubt, mich wegen eines gebrochenen Herzens krankschreiben zu lassen?
Körperliche Symptome durch Herzschmerz nach Trennung möglich
Liebeskummer ist erstmal ein psychischer Schmerz und die Krankschreibung aufgrund von psychischen Krankheiten ist natürlich erlaubt, aber die Zeit nach der Trennung fällt nicht wirklich unter die Kategorie "psychische Erkrankung". Trotzdem können unmittelbar nach einer Trennung von einem Partner auch körperliche Symptome auftreten.
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Kopfschmerzen, Atemnot, Schlaf- und Angststörungen, Weinkrämpfe und Depressionen können Begleiterscheinung einer Trennung sein. Diese Symptome sind ernst zu nehmen und können wirklich arbeitsunfähig machen. Trauerbewältigung ist kurz nach einer Trennung extrem wichtig, denn nicht nur sind die Betroffenen überfordert, leicht reizbar und tendieren zu plötzlichen Weinkrämpfen, sondern können auch Spätfolgen davontragen.