Wer hat Anspruch auf Wohngeld? Immer mehr Haushalte bekommen Unterstützung
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Montag, 07. Oktober 2024
Mehr als verdoppelt haben sich die Ausgaben für das Wohngeld, seitdem die Bundesregierung die Unterstützung reformiert hat. Doch wer hat eigentlich Anspruch auf Wohngeld? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wir haben es trotzdem versucht.
Die Zahl der Wohngeldempfänger steigt: Am Jahresende 2023 hatten rund 1,2 Millionen Haushalte in Deutschland Wohngeld bezogen - Tendenz steigend. Das waren 2,8 % aller privaten Hauptwohnsitzhaushalte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg die Zahl der Wohngeld beziehenden Haushalte damit gegenüber dem Vorjahr um 80 % oder rund 521.700.
Am Jahresende 2022 hatten noch rund 651 800 Haushalte Wohngeld bezogen. Der starke Anstieg ist begründet durch das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Gesetz zur Erhöhung des Wohngeldes (Wohngeld-Plus-Gesetz). Dadurch bekamen mehr Haushalte einen Wohngeldanspruch. Damit stellt sich für deutlich mehr Menschen die Frage: Habe ich Anspruch auf Wohngeld?
Wer hat Anspruch auf Wohngeld?
Die Frage nach dem Anspruch auf Wohngeld ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wohngeld muss man bei der eigenen Kommune beantragen - die Regeln unterscheiden sich deshalb von Ort zu Ort. Es gibt keine einfachen, allgemeinverbindlichen Einkommensgrenzen. Die Höhe des Wohngeldanspruchs hängt von der Höhe des Einkommens und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab.
Bürgergeld-Empfänger haben keinen Anspruch auf Wohngeld. Stattdessen richtet sich das Wohngeld an:
- Menschen, die arbeiten, aber nur gering verdienen
- Rentner und Rentnerinnen
- Studenten, solange sie kein BAföG beziehen
- Bezieher von Arbeitslosengeld I
Wie viel Wohngeld bekommt man?
Die Höhe des Wohngelds ist nicht einfach zu berechnen: Wie die Verbraucherzentrale NRW erklärt, werden alle Personen im Haushalt mit deren Einkommen berücksichtigt. Auch die Höhe der Miete sowie das Preisniveau für Wohnraum in der jeweiligen Gemeinde spielen eine Rolle. Eine simple Einkommensschwelle gibt es daher nicht: "Wer wenig verdient und viel fürs Wohnen ausgibt, bekommt tendenziell am meisten Unterstützung", so die Verbraucherzentrale. In teuren Großstädten wird daher am meisten Wohngeld ausgezahlt.
Für den Wohngeldanspruch ist neben dem Einkommen und den Mietkosten auch das Vermögen entscheidend: Wer zu viel Vermögen besitzt, hat keinen Anspruch auf Wohngeld - unabhängig vom Einkommen. Die Vermögensgrenze liegt bei Einzelpersonen bei 60.000 Euro. Für jedes weitere Haushaltsmitglied steigt der Vermögensfreibetrag.