Tipps fürs Vorstellungsgespräch
Autor: PR-Redaktion
, Donnerstag, 12. Februar 2015
Schulabgänger begehen oft kleine, aber entscheidende Fehler. Unternehmensvertreter verraten, wie man diese vermeidet.
Hurra, die Einladung zum Vorstellungsgespräch liegt auf dem Tisch. Also könnte es mit dem erhofften Ausbildungsplatz klappen. Doch Vorsicht - nicht zu früh freuen. Noch hat man den Vertrag nicht in der Tasche. Zuvor gilt es noch, mehrere Mitbewerber aus dem Feld zu schlagen. Das heißt: beim Vorstellungsgespräch einen Top-Eindruck hinterlassen. Das ist nicht einfach. Deshalb hier einige Tipps.
Tipp 1: Gut ankommen Überraschend oft erscheinen Bewerber zu spät zu Vorstellungsgesprächen. Eine beliebte Ausrede: Ich stand im Stau! "Vorsicht", mahnt Sonja Striebel, Ausbildungsleiterin bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, "das interessiert in den Unternehmen niemand. Dort wird Pünktlichkeit erwartet." Ihr Tipp: "Hindernisse einplanen. Lieber eine Stunde eher losfahren. Dann ist man auf der sicheren Seite." Und: "Der Bewerber kann sich vor Ort mental auf das Gespräch einstimmen, so das er entspannt und zugleich fokussiert in dieses geht."
Tipp 2: Angemessen kleiden Unverzichtbar ist ein passendes Outfit. Doch was ist passend? "Bewerber sollten sich der Branche und angestrebten Position entsprechend kleiden", rät Dresscode-Berater Dirk Pfister, Mannheim. "Wer sich um einen Ausbildungsplatz als Automechaniker bei einer Kfz-Werkstatt bewirbt, muss keinen Anzug nebst Krawatte tragen. Bei Banken hingegen ist dies Pflicht." Wichtig ist auch ein gepflegtes Aussehen. Also sollten Bewerber eventuell vorab einen Friseur aufsuchen. Und noch einen Tipp hat Pfister: Tattoos verdecken und Piercingnadeln entfernen. "Die sind bei Jobs mit Kundenkontakt meist unerwünscht."
Tipp 3: Selbstbewusstsein Wichtig ist auch ein sicheres Auftreten. "Doch hier gilt es, die richtige Balance zu wahren", mahnt Sonja Striebel. Der Bewerber sollte weder verschüchtert, noch überheblich wirken. "Er sollte ein gesundes Selbstbewusstsein zeigen", rät Roswita Feineis, Personalleiterin bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH, Garching. "Die Interviewer sollten spüren, dass er überzeugt ist: In mir steckt Potenzial." Ein gesundes Selbstbewusstsein zeigt sich aber auch darin, dass man mal klar sagt: "Das weiß ich nicht, aber ich eigne mir das Wissen gern an."
Tipp 4: Vorbereitet sein Für Personalverantwortliche lautet in Vorstellungsgesprächen die zentrale Frage: Passt der Bewerber zu uns? Deshalb fragen sie sich, wenn sie bei einem Bewerber kein Interesse am Unternehmen spüren: Warum bewirbt der sich überhaupt bei uns? Feineis rät: "Er sollte vorab über das Unternehmen informiert sein - auch damit er konkretere Fragen stellen kann als eher durchschnittliche Bewerber."
Personaler interessiert auch: Warum bewirbt sich die Person gerade um diesen Job oder diese Ausbildungsstelle? Feineis nennt ein Beispiel: "Wer sich um eine Ausbildung als Mechatroniker bewirbt, sollte wissen: Was macht ein Mechatroniker? Und: Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten braucht er?"
Tipp 5: Authentisch bleiben "Welche Schwächen und Stärken haben Sie?" Diese Frage wird in Vorstellungsgesprächen oft gestellt. "Trotzdem sind viele Bewerber darauf nicht vorbereitet", weiß Dr. Meera Gandbhir von der Personalberatung Conciliat, Stuttgart. Sie empfiehlt Bewerbern, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren. Und wird im Gespräch danach gefragt? Dann sollten sie Schwächen nennen, "die aus Unternehmenssicht eher Stärken sind". Zum Beispiel: "Ich vergesse bei der Arbeit oft mein Umfeld. So vertieft bin ich in sie."
Personaler fragen auch gerne nach den Hobbys von Bewerbern. "Hieraus ziehen sie Rückschlüsse auf die Person", betont Gandbhir. "Ist ein Bewerber zum Beispiel in einer Jugendgruppe aktiv, ist dies aus Sicht der Personaler ein Indiz für dessen soziale Kompetenz." Und ist ein Bewerber ein begeisterter Fußballer? Dann zeigt das zumindest: Er ist kein Stubenhocker.
Tipp 6: Ein guter Abgang Gegen Ende der Gespräche geben Personaler Bewerbern oft die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. "Sie sollten diese Chance nutzen, um ernsthaftes Interesse zu zeigen", rät Sonja Striebel von Schwäbisch Hall. "Man könnte zum Beispiel nach der Einarbeitung fragen." Erlaubt ist es, sich solche Fragen vorab zu notieren. Das zeugt von einer guten Vorbereitung und beugt der Gefahr vor, dass der Bewerber vor Aufregung Fragen vergisst. (Andreas Lutz)