Persönliches Auftreten beim Vorstellungsgespräch: Stark performen und restlos überzeugen
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, Freitag, 23. Sept. 2022
Ein Vorstellungsgespräch ist nicht immer gleich. Wir zeigen dir die Unterschiede zwischen einem Eignungstest, Assessment-Center oder Bewerbungsgespräch und wie du dich darauf vorbereiten kannst.
Bewerbungsschreiben verschickt und Interesse geweckt? Branchen und Unternehmen reagieren unterschiedlich und prüfen ihre Lieblingskandidaten für ausgeschriebene Jobs mit variablen Vorgehensweisen.
Einstellungstest
Wie gut sich der Bewerber für den ausgeschriebenen Job eignet und für die allererste Auswahl: Das checkt oft ein Einstellungs- oder Eignungstest. Dabei kommen Fachwissen, Allgemeinwissen und auch persönliche Fähigkeiten auf den Prüfstand. Im Prinzip dreht es sich darum, Kompetenzen möglichst objektiv zu vergleichen und jenseits von Subjektivität und Sympathien auszuwählen. Je nach Branche und Berufsfeld gibt es unterschiedliche Arten von Einstellungstests – sie lassen sich ganz individuell auf Anforderungsprofile zuschneiden und verschiedene Aufgaben und Elemente integrieren. Je nach Jobposition unterscheiden sich die Tests in Schwierigkeitsgrad und Komplexität. Häufig drehen sie sich um Wissen, Intelligenz und Logik, technisches Verständnis, visuelles Denkvermögen, Lernfähigkeit oder auch Persönlichkeit, emotionale Intelligenz, Sprachen, Kreativität, Konzentration, Sport – oder auch Stressfähigkeit.
Tipp: Recherchieren, welche Kompetenzen und welche Tests für den jeweiligen Berufszweig relevant sind – und dann Themen und eventuelle Fragen vorbereiten. Als Unterstützung auch mal ins Netz schauen. Hier sind klassisch Broschüren bestellbar und neben virtuellen Beratungsforen auch Übungsplattformen für viele Bereiche zu finden. Und: Professionelle Coaches geben Tipps!
Assessment-Center
Assessment-Center sind faktisch uralt. Sie drehen sich um nichts als Beurteilung und Bewertung – und gehen auf Tests mit Offiziersanwärtern nach dem Ersten Weltkrieg zurück. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde diese Methode von der amerikanischen Wirtschaft übernommen, um Bewerberinnen und Bewerber gründlichst durchzuchecken. Seit den 70ern ist das AC auch in Deutschland immer wichtiger: Hier dreht sich alles um Beurteilung jeweils relevanter Fähigkeiten – aber in einem ausführlicheren und detaillierteren Gruppenauswahlverfahren, innerhalb dessen auch Live-Szenarien beobachtet werden. In der Praxis heißt das: Arbeitgeber veranstalten Übungen, die sich an berufsnahen Situationen orientieren – und beobachten alles.
Das komplexe Verfahren integriert je nach Berufsfeld und Branche Eignungstests, (Selbst)Präsentationen, Gruppendiskussionen, Interviews, Rollenspiele, Konstruktionsübungen, Planspiele und als Stresstest auch die legendäre Postkorb-Übung. Die Challenge wurde speziell für Assessment-Center entwickelt und simuliert eine klassische Sintflut-Situation, bei der es um den Umgang mit einem Stapel Herausforderungen rund um Briefe, Mails, Notizen oder Memos geht, die in einer vorgegebenen Zeit abgearbeitet werden müssen. Der Kandidat soll Inhalte zügig erkennen, priorisieren und weiteres Vorgehen entscheiden: Was sofort bearbeiten, was später und was sogar delegieren? Hier dreht sich alles um Organisationsfähigkeit und Entscheidungsstärke.
Tipps zur Vorbereitung des Assessment-Centers: So detailliert wie möglich herausfinden, was passieren wird und was gefragt ist. Wenn die Einladung nicht genügend Auskünfte gibt zu Art, Ablauf und Dauer des Auswahlverfahrens: Nachfragen! Und drum herum recherchieren. Auch hier helfen Online-Plattformen, Beratungsstellen und Coaches beim Vorbereiten und Trainieren.
Bewerbungsgespräch
Ein Bewerbungs- oder Vorstellungsgespräch ist wahlweise Teil des Auswahlverfahrens oder Soloinstrument. Hier dreht sich alles ums Kennenlernen. Das Einstellungsgespräch wiederum kann in einer viel späteren Phase den erfolgreichen Abschluss markieren: Das Bewerbungsverfahren ist beendet, der Arbeitgeber hat seine Auswahl getroffen und möchte die letzten Dinge klären, die für die Einstellung notwendig sind. Natürlich kann sich auch ein Vorstellungsgespräch zu einem Einstellungsgespräch entwickeln – wenn im allerbesten Fall im Verlauf des Gespräches klar wird, dass beide das goldene Los gefunden haben.