Wo gibt es das günstigste Giro-Konto? Neues Portal hilft
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 31. März 2025
Bei Banken fallen für das Girokonto häufig Gebühren an – beim teuersten Anbieter bis zu 60 Euro im Monat. Ein neues Onlineportal der BaFin zeigt, wo das preiswerter geht.
- Die neue Vergleichsplattform für das Girokonto
- Auch beim Girokonto sind 5 % Habenzinsen möglich
- BaFin prüft nicht die Daten der Banken und Sparkassen
- Erster Versuch mit Check24 führte nicht zum Erfolg
- Was ist die BaFin überhaupt?
Banken- und Sparkassenkunden in Deutschland können jetzt leichter das passende Girokonto finden. Die staatliche Bankaufsicht BaFin hat dafür ein eigenes Vergleichsportal gestartet, bei dem sich die Konten nach 27 Kriterien filtern und sortieren lassen. Damit sind die rund 6.900 verschiedenen Preismodelle von 1.100 Banken und Sparkassen transparenter und vergleichbarer. Portale wie Check24 und Verivox bekommen damit Konkurrenz. Wir haben das BaFin-Portal genauer angeschaut.
Die neue Vergleichsplattform für das Girokonto
Die Finanzaufsicht BaFin hat eine offizielle, im Handling aber gewöhnungsbedürftige Vergleichsplattform (ohne Werbung der Banken) ins Leben gerufen, die alle in Deutschland verfügbaren Girokonten abdeckt. Wobei die BaFin keine Tipps für ein günstiges Konto gibt und auch keine Kontoeröffnung lanciert. Sie beschränkt sich auf neutrale Informationen. Ratschläge, Empfehlungen, Sterne oder ein Gütesiegel wirst du nicht finden.
Das unterscheidet das Internetportal von der Stiftung Warentest. Dennoch hält der zuständige BaFin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch den Kontenvergleich für einen "Meilenstein im gelebten Verbraucherschutz", wie er bei der Präsentation in Frankfurt am Main erklärte. Er betonte noch einmal, welche Bedeutung ein Girokonto hat: "Ohne Girokonto gibt es keinen Mietvertrag, keinen Gehaltseingang und keine Online-Bestellung." Und die neue Vergleichsplattform sorge dafür, "dass alle Bürgerinnen und Bürger das für sie passende Konto einfach finden können".
Ganz so einfach wie Pötzsch meint, ist es dann doch nicht, sich bei 6.900 unterschiedlichen Kontenmodellen, von rund 1.100 Banken und Sparkassen, Neobanken und Fintechs, zu orientieren. Helfen sollen 27 Vergleichskriterien, die als Filter für die Sortierung dienen. Interessant sind natürlich die monatlichen Gebühren für die Kontoführung, ob du eine kostenlose Debitkarte bekommst, was eine zusätzliche Kreditkarte kostet, wie hoch der Dispozins pro Jahr ist und ob es auf das Konto Habenzinsen gibt. Wird das Girokonto online geführt oder brauchst du eine Filiale, ist ein weiteres Vergleichskriterium.
Auch beim Girokonto sind 5 % Habenzinsen möglich
Besonders interessant ist, dass es insgesamt 1.760 kostenlose Girokonten gibt, für die kein monatliches Entgelt fällig ist. Der teuerste Anbieter verlangt im Monat rund 60 Euro für sein "Ultra"-Konto (Neobank Revolut, ermittelt im Januar 2025). Die Neobank bietet aber auch ein Konto ganz ohne Kosten. Einige Banken und Sparkassen bieten zusätzlich sogar kostenlose Bankkarten. Sowohl Debitkarten als auch Kreditkarten sind zum Nulltarif möglich. Ebenso wie viele Extra-Leistungen, beispielsweise ein angeschlossenes Wertpapierdepot.
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Das Vergleichsportal offenbart aber auch, dass du selbst auf einem Girokonto 5 % Habenzinsen pro Jahr bekommen kannst. Konkret ist das bei der Sparkasse zu Lübeck (Kontobezeichnung: Mein Lübecker Start) und der Volksbank Glan-Münchweiler (Mitglieder GiroPlus und PrimaGiro) der Fall.