Ukraine-Krieg: Welche Auswirkungen hat er auf Fonds, Aktien, etc. - alles, was Verbraucher wissen sollten
Autor: Frank Kirschberger
Deutschland, Freitag, 29. April 2022
Der Ukraine-Krieg wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise in Deutschland aus. Nicht nur Gas, Sprit und Lebensmittel werden teurer, sondern auch die Werte von Aktien und Fonds verändern sich spürbar.
- Kapitalmarkt in Aufruhr: Das sollten Geldanleger wissen und rechtzeitig vorsorgen
- Mit diesen künftigen Folgen muss gerechnet werden und wie sie unser Leben beeinflussen
- Steigenden Energiepreisen begegnen: Mit diesen Tipps lässt sich bares Geld einsparen
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ist weiterhin mit knappen Rohstoffen und signifikant steigenden Verbraucherpreisen zu rechnen. Wer sich schon jetzt auf die möglichen Folgen einstellt, kann zumindest noch größeren Schaden abwenden. Das sollte man dazu wissen.
Geldanlagen bei russischen Banken oder in russischen Aktien und Fonds - Wie sicher sind sie noch?
Inzwischen fragen sich vor allem die Kundinnen und Kunden der VTB Direktbank, ob ihr Geld noch sicher ist. Der Hintergrund dazu ist, dass diese eine russische Muttergesellschaft hat. Mittlerweile wurde der in Frankfurt am Main ansässigen Bank jedoch durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Kontrolle entzogen. Laut Auskunft des Verbraucherschutzforums Berlin besteht zumindest bislang für die Kund*innen des Unternehmens kein Grund zur Sorge, zumal die Bank auch der deutschen Einlagensicherung unterliegt. Dennoch hat die Stiftung Warentest durch Nachfragen bei mehreren deutschen Banken herausgefunden, dass es zumindest teilweise bei Überweisungen zu Problemen kommen kann. Einige der Banken nehmen wohl nicht immer die transferierten Beträge der VTB Direktbank an. Dazu kommt, dass das Unternehmen auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Konfliktes zumindest zur Zeit keine außerordentlichen Kündigungen akzeptiert. Es empfiehlt sich somit für Betroffene, sich möglichst tagesaktuell über die jeweilige Lage zu informieren.
Video:
Keinen Handlungsbedarf sieht die Stiftung Warentest zumindest für diejenigen Anlegerinnen und Anleger, die ihr Geld in langfristige und weltweite ETFs (Exchange-Traded Funds) angelegt haben. Bei den dort vertretenen Unternehmen handelt es sich um Anteile verschiedener Industrienationen und nicht um russische Aktien. Dies gilt gleichermaßen für Investoren in sogenannte Pantoffel-Portfolios, welche eine Mischung aus Tagesgeld und Aktien enthalten. Den Verkauf oder die Reduktion von Aktien mitten in einer Börsenkrise, halten die Expert*innen zudem für keine sinnvolle Maßnahme.
Dennoch sollte man zumindest einmal jährlich prüfen, ob die gewählte Anlageform gegenwärtig noch gewinnträchtig ist. Anders sieht es jedoch aus, wenn man etwa in Ost-Europa-Fonds mit einem hohen Russlandanteil investiert hat: Diese Fonds lassen sich aktuell zumeist gar nicht verkaufen. Dahingegen stehen Anleger*innen in das Edelmetall Gold aktuell vor einer erheblich besseren Situation. Dessen Preisentwicklung verläuft in der Regel antizyklisch zu den Aktienmärkten und hat gerade erst einen neuen Höchstwert erreicht.
Benzinpreise sowie Strom- und Heizkosten auf Rekordhoch: So lassen sich viele der Kosten einsparen
Bereits für den vergangenen März dieses Jahres hat das Statistische Bundesamt die höchste Inflationsrate seit 1990 in Höhe von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat berechnet - Tendenz steigend. Doch damit ist es noch lange nicht genug: Laut Stiftung Warentest müssen sich wohl die meisten Mieter*innen auf vierstellige Nebenkosten-Nachzahlungen einstellen. In Bezug auf die Heizkosten lassen sich die zu erwartenden Kosten mit einem Nachzahlungsrechner schon jetzt einigermaßen abschätzen. Aber auch die Strompreise und die Spritkosten befinden sich auf Rekordhoch und ein Ende des Höhenflugs ist noch längst nicht absehbar. Deshalb lohnt es sich zu überlegen, auf welche Weise sich bei allen Energieträgern sowohl Verbrauch als auch Kosten senken lassen.
Heizen und Stromsparen: Ganz allgemein lohnt sich als erster Schritt, die verschiedenen Angebote der Gas- und Stromanbieter zu vergleichen. Durch einen Anbieterwechsel lassen sich pro Jahr bis zu einigen hundert Euro einsparen. Vergleichsportale wie zum Beispiel Check24 oder Verivox können dabei als erste Anlaufstationen dienen. Wer Öl zum Heizen verwendet, konnte bereits im März dieses Jahres einen Preisanstieg von rund 100 Prozent im Vergleich zum Vormonat feststellen. Wie sich der Preis letztlich entwickeln wird, ist nicht zuverlässig vorherzusagen, da dieser vor allem auch davon abhängen wird, ob es ein russisches Öl-Embargo geben wird. Um Kosten zu sparen, lohnt sich auf jeden Fall ein Zusammenschluss mit den Nachbar*innen, da sich bei der Abnahme größerer Liefermengen deutliche Preisabschläge ergeben können.