Kostet Strom blad weniger Geld? Was die Merz-Regierung plant
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Sonntag, 22. Juni 2025
Die Merz-Regierung hat eine Strompreisoffensive angekündigt, um Wirtschaft und Verbraucher zu entlasten. Bis zum 11. Juli soll es einen Plan geben.
- Wie stark sinkt deine Stromrechnung?
- Wie teuer ist das Entlastungspaket und wer bezahlt das?
- Wie realistisch ist die Umsetzung?
Einer Umfrage nach belastet das Thema Energiekosten 88 % aller Deutschen. Die neue Regierung will mit einem Paket aus reduzierten Abgaben und Steuersenkungen nun gegensteuern. Auf dem Papier sieht das Ganze gut aus, Experten warnen jedoch vor einem kurzfristigen Strohfeuer, das die Probleme nur aufschiebt.
Wie stark sinkt deine Stromrechnung?
Es gibt einige massive Kostentreiber abseits der reinen Energieerzeugung, auf die die angekündigten Maßnahmen abzielen. Im Kern geht es dabei um drei Einschnitte: Als Erstes soll die Stromsteuer auf das EU-Minimum von 0,05 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden. Aktuell zahlen wir ungefähr das 41-Fache mit 2,05 Cent pro Kilowattstunde.
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Als Zweites sollen Umlagen wegfallen wie beispielsweise die Offshore-Netzumlage und die KWKG-Umlage zur Förderung für die Erzeugung von Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Beide machen zusammen etwa 2,5 Cent pro Kilowattstunde aus. Schon diese beiden Maßnahmen senken den Strompreis um 5 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 kWh im Jahr knapp 220 € spart.
Als Drittes sollen Netzentgelte halbiert werden. Hier rechnen Vergleichsportale mit einer weiteren Entlastung von etwa 52 € für eine Familie. Die konkrete Höhe der Entlastung hängt am Ende natürlich davon ab, welche Umlagen in welcher Höhe gestrichen werden, doch wirkungsvoll wären sie alle.
Wie teuer ist das Entlastungspaket und wer bezahlt das?
Die Entlastung hat einen hohen Preis, den wir als Steuerzahler letztendlich tragen müssen. Das Gesamtpaket aus Steuer- und Abgabensenkungen wird auf etwa 21,6 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Genau deshalb warnen Experten davor, dass die Maßnahmen keine Dauerlösung sind.
Die Pläne sind eher ein kurzfristiges Pflaster für ein größeres Problem, da die Kosten lediglich vom Verbraucher in den Bundeshaushalt verschoben werden. Laut Focus sind die grundlegenden Probleme hinter den hohen Strompreisen die hohen Erzeugungskosten sowie die mangelnde Infrastruktur – und diese werden mit den Maßnahmen nicht gelöst.