Steueränderungen 2024: Mehr Netto, höhere Verpflegungspauschale und neue Freigrenzen
Autor: Antonia Kriegsmann
Deutschland, Freitag, 19. Januar 2024
Bei den Steuern wird sich 2024 einiges für dich ändern. Verpflegungspauschale, Netto-Beträge und der Spitzensteuersatz werden neu geregelt. Wir haben einen Überblick.
Mit dem Wachstumschancengesetz bringt die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen auf den Weg, die den Standort Deutschland aufpäppeln sollen. Auch entsprechende Steuervereinfachungen sind vorgesehen, ebenso wie Maßnahmen für mehr Steuerfairness in Deutschland.
Aber nicht nur im Bereich Steuern gibt es viele Änderungen, auch bei Mini-Job, Bürgergeld oder Mindestlohn. Was es konkret bei der Steuer an Neuregelungen gibt, erfährst du im Folgenden.
Du bist noch auf der Suche nach deinem Traumjob? jobs.infranken.de!Änderung beim Grundfreibetrag, Soli, Spitzensteuersatz
Bei manchen Steuerentlastungen muss niemand tätig werden. So profitieren alle vom höheren Grundfreibetrag. Für Jahreseinkommen von insgesamt bis zu 11.604 Euro fällt 2024 keine Steuer an. Das sind 696 Euro mehr als die 10.908 Euro bisher. Bei Verheirateten und eingetragenen Lebenspartnern bleibt das Doppelte, also 23.208 Euro, von Steuern verschont. Der Grundfreibetrag soll ein Einkommen in Höhe des Existenzminimums sichern.
Eine weitere Neuerung: Alleinstehenden, die im Jahr 2024 weniger als 68.413 Euro versteuern müssen, werden vom Solidaritätszuschlag befreit. Bei zusammenveranlagten Eheleuten und Lebenspartnern liegt die Soli-Grenze bei 136.824 Euro.
Der Spitzensteuersatz greift ab nächstem Jahr erst ab einem höheren Einkommen. Wird der Grundfreibetrag überschritten, setzt der Einkommensteuersatz bei 14 Prozent ein und steigt dann stetig an. Diese Anpassung erfolgt nun langsamer als im Vorjahr, da der Gesetzgeber den Steuertarif erneut an die Inflationsrate angepasst hat. Der Spitzensteuersatz greift beispielsweise erst ab einem Jahreseinkommen von 66.761 Euro statt wie zuvor ab 62.810 Euro. Diese Maßnahme verhindert eine schleichende Steuererhöhung. Ohne solch eine Anpassung würden Gehaltserhöhungen durch die Inflation komplett aufgefressen werden und dennoch zu einer höheren Besteuerung führen. Durch die sogenannte kalte Progression bliebe trotz eines Plus auf dem Lohnzettel letztendlich weniger in der Tasche.
Steueränderungen führen zu mehr Netto
Alle diese Maßnahmen: Der höhere Grundfreibetrag, der an die Inflation angepasste Steuertarif und die Befreiung vom Soli führen dazu, dass viele Personen im neuen Jahr mehr netto vom Brutto übrig haben. Stiftung Warentest rechnet vor, dass Singles bei 30.000 Euro Einkommen beispielsweise 254 Euro weniger Steuern als im Vorjahr zahlen. Bei einem jährlichen Einkommen von 80.000 Euro sind es 775 Euro. Ehepaare, die zusammen 120.000 Euro verdient haben und sich gemeinsam veranlagen lassen, sparen sogar 1.124 Euro.
Eine weitere finanzielle Erleichterung ist der gestiegene Kinderfreibetrag für Eltern. Dieser steigt je Elternteil von 3.012 Euro auf 3.192 Euro. Für beide gemeinsam bleiben so 6.384 Euro vom Einkommen steuerfrei. Zusammen mit dem Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf in Höhe von unverändert 2.928 Euro erreichen Familien ein Sparpotenzial in Höhe von 9.312 Euro oder 4.656 Euro je Elternteil, wie Stiftung Warentest vorrechnet.