SCHUFA-Umfrage zu Geld, Zahlungsproblemen und Zukunftsängsten: Wie geht es den Deutschen?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 11. Dezember 2023
Wachsende Schulden und Zukunftsängste machen den Bürgern zu schaffen. Das hat die Wirtschaftsdatei SCHUFA herausgefunden. Das Geld zum Shoppen sitzt nicht mehr so locker, das zeigt die Entwicklung.
- Stimmung: Die Zukunftsängste bleiben bestehen
- Zufriedenheit & Haushaltseinkommen: Die finanzielle Zufriedenheit sinkt, immer mehr Menschen nehmen Einbußen wahr
- Sparen: Die Menschen können weniger sparen
- Konsum & Zahlungsverhalten: Die Menschen schränken sich mehr ein und schieben Rechnungen
- Der SchuldnerAtlas von Creditreform
Die Wirtschaftsauskunftei SCHUFA in Wiesbaden befragt die Menschen in Deutschland mehrmals pro Jahr zu ihrem Einkommen, zu finanziellen Rücklagen, zu Spar- und Konsumverhalten und zu ihren Sorgen. Der SchulderAtlas Deutschland 2023 von Creditreform erfasst zusätzlich die Zahl der überschuldeten Verbraucher. Es geht also um alle Fragen rund um dein Geld. Hier sind die wichtigsten Fakten aus Verbraucher-Umfrage und Atlas, die du spiegeln kannst mit deiner persönlichen Situation. Dann kannst du entscheiden: geht es dir genauso, besser oder schlechter.
Stimmung: Die Zukunftsängste bleiben bestehen
Mehrheitlich blicken die Menschen sorgenvoll in die Zukunft. Im Herbst 2023 sind es knapp zwei Drittel der Deutschen (65 %). Im Oktober 2022 lag dieser Wert allerdings noch höher (74 %). Die Stimmung hat sich also etwas aufgehellt. Aber der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise machen den Menschen weiterhin Sorgen.
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Die Zukunftsangst ist besonders in den mittleren Einkommensgruppen (2.000 bis 4.000 Euro) gestiegen. 66 % der Menschen mit diesem Einkommen haben Angst vor der Zukunft – im Februar 2023 waren es noch 58 %. Und was trübt konkret die Stimmung? Offensichtlich ist die schwache konjunkturelle Entwicklung und die damit verbundene Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt bei den Menschen angekommen und macht ihnen zunehmend Sorgen. Zu den größten Sorgen der Menschen zählen das gestiegene Preisniveau und die Angst vor Arbeitslosigkeit:
- Die Preissteigerungen bei Energie- und Lebenshaltungskosten (74 %) beunruhigen die Bürger.
- 72 % der Befragten befürchten sogar, dass die Preissteigerungen den Wohlstand in Deutschland gefährden.
- 44 % der Befragten haben aktuell Angst, dass die Arbeitslosigkeit steigt. Noch im Frühjahr 2023 waren es 37 %.
Zufriedenheit & Haushaltseinkommen: Die finanzielle Zufriedenheit sinkt, immer mehr Menschen nehmen Einbußen wahr
Und wie blicken die Deutschen auf ihre finanzielle Situation? Eine knappe Mehrheit (55 %) ist "zufrieden". 31 % sind "weniger zufrieden", 14 % sind sogar "unzufrieden". Die Werte haben sich seit Juni 2021 verschlechtert. Als Tendenz ist sichtbar: Der Anteil der Menschen, die "zufrieden" oder "sehr zufrieden" sind, ist von 67 % auf aktuell 55 % geringer geworden.
Gefühlt haben die Menschen immer weniger Geld im Portemonnaie. Der Anteil der Befragten, die aus ihrer Wahrnehmung Einkommenseinbußen in ihrem Haushalt verzeichnen, ist seit November 2020 kontinuierlich gewachsen – von 36 % auf aktuell 54 %.