Das Problem mit Riester- und Rürup-Rente: Der große Vorsorge-Flop
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Montag, 23. Sept. 2024
Eine neue Studie zeigt gravierende Mängel der Riester- und Rürup-Rente auf. Diese sind nur profitabel für Menschen, die sehr alt werden.
Was ist das Beste für meine Rente? Eine Frage, die in der heutigen Zeit immer schwerer beantwortet werden kann. Die Politik spricht über immer neue Pläne und Reformen. Jetzt zeigt eine Studie, dass weder die Riester- noch die Rürup-Rente wirklich gut sein sollen. Nur wer richtig alt wird, soll demnach etwas davon haben.
Jetzt hat die Süddeutsche Zeitung eine Analyse des Internetportals Finanztip aufgegriffen. Demnach wurden bereits Millionen Verträge aufgelöst. Bereits zu Beginn dieses Jahres hatte sich eine andere Studie mit den beiden Vorsorge- Angeboten beschäftigt. Das Expertenteam der gemeinnützigen Organisation Finanzwende Recherche hatte insgesamt 111 Riester- und Rürup-Produkte für die staatlich geförderte Altersvorsorge unter die Lupe genommen. Diese Renten-Produkte wurden im Herbst 2023 angeboten.
Riester- und Rürup-Rente – nur wer 100 Jahre alt wird, hat etwas davon
Die Ergebnisse der Studie hat Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein durchgerechnet. Kleinlein war lange Jahre Chef beim Bund der Versicherten. Unter anderem das Wirtschaftsmagazin Capital schreibt dazu: "Riester- und Rürup-Rente sollten Sie nur abschließen, wenn Sie mindestens 100 Jahre alt werden wollen". Keine wirklich guten Aussichten für alle Kunden. Doch woran liegt das?
Das Problem: Nach Abzug der Kosten für die Produkte liegt die Rendite bei nicht einmal zwei Prozent und damit unterhalb des langfristigen Inflationsziels der europäischen Währungshüter. Gegenüber dem Fachmagazin erklärt Finanzwende-Expertin Britta Langenberg, dass "kein einziges Riester-Renten-Angebot eine Gesamtverzinsung von 2 Prozent erreichte“ und schaffe es, „dass die Kunden am Vertragsende real keine Verluste erleiden."
Auch bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wird das Studien-Ergebnis zusammengefasst. Dort heißt es, dass über die gesamte Laufzeit nur zwei der Rürup-Angebote eine Rendite von mindestens zwei Prozent erreichen konnten. Unter den Riester-Angeboten schaffte es kein einziges. Langenberg wird gegenüber der Capital deutlich: "Wer in langfristige Vorsorgeverträge investiert, darf erwarten, dass sie nicht nur die Produktkosten erwirtschaften, sondern auch einen kleinen Inflationsausgleich von 2 Prozent. Ein Vertrag, der es nicht einmal schafft, 2 Prozent zu erreichen, hat auf jeden Fall keinen Kundennutzen."
Vorsorge-Flop: Riester-Rente nur ein kleines Taschengeld
Und jetzt zerstört die erste Auszahlungsstatistik auch die letzten Hoffnungen auf die Riester-Rente. Sie wird zum Vorsorge-Flop! Wie die Bild-Zeitung schreibt, bringt die 2002 eingeführte Zusatz-Rente im Alter "im Schnitt nur 132 Euro im Monat."