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Riester-Rente: Alle Vorteile nutzen – Zuschläge holen mit dem richtigen Antrag


Autor: Dominik Jahn

Deutschland, Dienstag, 08. Oktober 2024

Sparer sollten bei der Riester-Rente alle Fördermöglichkeiten kennen und optimal nutzen und somit teure Fehler vermeiden.
Vor dem Bundestag wird über das Rentenpaket 2 und die Optimierung der Riester-Rente diskutiert, während Sparer wichtige Fördermöglichkeiten beachten sollten.


Im Bundestag wird intensiv über das Rentenpaket 2 diskutiert. Die FDP stellt sich gegen eine schnelle Zustimmung – der Druck auf den Widerstand wächst. Bei den Plänen von Bundesfinanzminister Christian Lindner geht es neben Aktien-Depots auch um eine Veränderung der Riester-Rente. Sparer sollten aber schon jetzt wichtige Vorteile kennen. 

Wer einen Riester-Vertrag hat, sollte wissen, welche Förderung er vom Staat bekommen kann. Nicht immer sind alle Möglichkeiten bekannt. Den Vertrag einfach kündigen kann übrigens teuer werden – da gibt es auch Alternativen.

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Riester-Rente: Antrag für Förderung beachten

WICHTIG: Wer keinen Antrag stellt, bekommt keine Förderung. Aus einem Bericht von t-online hervorgeht, müssen die staatlichen Zulagen beim Versicherungsanbieter eingefordert werden. Ein solcher Antrag ist dabei noch bis zu zwei Jahre rückwirkend möglich. Danach verfällt der Anspruch aber. 

Heißt: Alle Zulagen für das Jahr 2022 sind nur noch bis Dezember 2024 möglich. 

Laut finanztip.de ist aber möglich einen "sogenannten Dauerzulageantrag auszustellen". Damit erteilt man demnach dem jeweiligen Anbieter "eine Vollmacht, in Ihrem Namen den Antrag bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen zu stellen". Allerdings lohnt es sich auch dann immer noch zu prüfen, ob sich etwas verändert hat – auch das eigene Einkommen.

Rente: Bei Riester-Verträgen immer die Sparrate beachten

So verändert sich t-online zufolge die Sparrate, wenn man Eltern wird. Mit einem Kind lässt sich um den Betrag der Kinderzulage kürzen. Dazu muss man wissen:

  • Der Betrag beläuft sich aktuell auf 300 Euro pro Kind. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, sind es hingegen nur 185 Euro.

Allerdings kann die Kinderzulage auch wegfallen und der Eigenbetrag erhöht sich – spätestens wenn ihr Kind 25 Jahre alt wird passiert dies. UND: Wer sich in Elternzeit befindet muss dem Bericht nach weiter mindestens 60 Euro in den Riester-Vertrag einzahlen, anderenfalls würde man die Förderung verlieren. 

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Riester-Rente: Beispiel für Anpassung der Sparrate

Wer die volle Förderung erhalten möchte für seine Riester-Rente, der muss mindestens vier Prozent des rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlen. Davon abgezogen werden die staatlichen Grund- und Kinderzulagen. Ein Beispiel*:

  • Man verdient im Jahr 2022 40.000 Euro. Um jetzt den Maximalbetrag für die spätere Riester-Rente zu sichern, mussten bis Ende 2023 1.600 Euro in den Vertrag fließen (4 Prozent von 40.000 Euro). Davon sind dann 175 Euro Grundzulage für alle Sparer durch die Zulagenstelle für Altersvermögen. Heißt: Der eigene Anteil liegt bei 1.425 Euro. Im Jahr 2023 hat man zu Beginn den Job gewechselt. Der Verdienst liegt jetzt bei 45.000 Euro brutto im Jahr. Heißt: 2024 zahlt man 1.625 Euro ein – vier Prozent von 45.000 Euro minus 175 Euro Grundzulage. Wer die Sparrate nicht erhöht, verliert Teile der Förderung.

    *Ein Beispiel von t-online

Sollten bereits 2.100 Euro im Jahr in den Riester-Vertrag fließen, dann muss die Sparrate nicht erhöht werden, da es laut Beitrag für höhere Einzahlungen keine zusätzlichen steuerlichen Vorteile gibt.

Rente: Angaben bei Riester-Verträgen prüfen

Alle Angaben sollten bei Riester-Verträgen immer gut geprüft werden. Auch die Zulagenberechnung muss kontrolliert werden. Jedes Jahr bekommt man vom Versicherungsanbieter eine Nachricht zur Höhe des Guthabens. 

Stellt sich dabei heraus, dass man zu geringe oder gar keine Zulage erhalten habt, sollte man demnach umgehend "einen Antrag auf Festsetzung der Zulage beim Anbieter einreichen".

WICHTIG: Für den Antrag hat man nach Erhalt der Mitteilung ein Jahr Zeit.

Beiträge für Riester-Rente von der Steuer absetzen

Die Experten von Finanztip weißen zudem darauf hin, dass Ausgaben für den Riester-Vertrag als Sonderausgabe von der Steuer absetzbar sind – genauer über die Anlage AV der Steu­er­er­klä­rung.

Demnach ergibt sich dann zunächst "ein rechnerischer Steuervorteil". Dieser ist abhängig "vom persönlichen Einkommensteuersatz und der Höhe der jährlichen Einzahlungen in den Riester-Vertrag ab".

Bei der tatsächlichen Rückerstattung fällt der Betrag aber laut Bericht meist geringer als der errechnete Steuervorteil aus. Grund: Die Verrechnung der Steuervorteile und den Zulagen. Heißt: Ergebnis ist immer der errechnete Steuervorteil minus staatliche Zulage – diese liegt ja bereits auf dem Riester-Konto.