Rente und eine Kosten-Lüge vom Staat? Was müsste der Bund wirklich zahlen?
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Dienstag, 16. Sept. 2025
Der Staat überweist Jahr für Jahr höhere Milliardensummen an die Rentenkasse, doch bleibt fraglich, ob das ausreicht.
Was passiert mit der Rente in Deutschland? Welche Reformen setzt die Bundesregierung für das angeschlagene System der Altersvorsorge um? Wer bezahlt die Rente? Fragen, die sich die Menschen in Deutschland stellen. Fakt ist, die Milliardensummen, die der Staat jedes Jahr an die Rentenkasse überweist, steigen Jahr für Jahr.
Aber ist das wirklich ausreichend? Und wäre eigentlich viel mehr möglich? Denn im Vergleich zur Wirtschaftsleistung Deutschlands sieht die Entwicklung bei den Geldern für die Rente anders aus.
Müsste der Staat deutlich mehr zur Rente dazuzahlen?
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt, hat die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zur anstehenden Haushaltswoche im Bundestag darauf hingewiesen, dass die Milliardenzuschüsse des Bundes für die gesetzliche Rente sind in den vergangenen Jahren langsamer gestiegen als die Wirtschaftsleistung Deutschlands. Wagenknecht hatte entsprechende Daten beim Statistischen Bundesamt angefragt.
Heißt genauer: Gemessen an der Wirtschaftskraft gibt der Bund demnach weniger für die Rente aus als noch vor 10 oder 20 Jahren.
Laut der genannten Daten lag der Bundeszuschuss zur Rente im Jahr 2004 bei 77,2 Milliarden Euro. 2024 ist er dann auf 115,1 Milliarden Euro gestiegen. 2004 entsprach diese Summe den Berechnungen zufolge 3,37 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BIP), 2024 nur noch 2,66 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es 2,75 Prozent. Das BIP ist von 2.293 Milliarden im Jahr 2004 auf 4329 Milliarden im Jahr 2024 angewachsen.
Zeigen die Zahlen "die Rentenlüge von der Unfinanzierbarkeit"?
Wirft man einen Blick auf den Haushaltsentwurf für 2025, dann zeigt sich, dass auch in diesem Jahr die Sozial- und Rentenausgaben des Bundes deutliche steigen. Für weitere prognostizierte Kostensteigerungen sorgt die derzeit vorbereitete Rentenreform der Koalition. Der zur geplanten Stabilisierung des Rentenniveaus nötige Betrag steigt laut Gesetzentwurf bis 2031 auf 11,2 Milliarden Euro.
Dazu soll ab 2027 die neue Mütterrente kommen. Kritiker sehen darin einen massiven Kostentreiber.Die Wirtschaftsweisen haben vor der Umsetzung gewarnt.