Renten-Problem: Studie zeigt - wer länger arbeitet, stirbt früher
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 30. August 2023
Es gibt Faktoren bei der Arbeit, die laut Studie der negativen Entwicklung entgegensteuern.
Für 2023 sind bei der Rente Änderungen angekündigt - das Ende der Doppelbesteuerung wird umgesetzt, wie inFranken.de berichtet hat. Die CDU brachte eine Anhebung des Eintrittsalters zur Sprache. Und eine spezielle Studie zeigt, warum das keine gute Idee sein könnte - eine späte Rente bedeutet demnach einen frühen Tod.
Und wann jeder aktuell in Rente gehen kann, ohne Geld zu verlieren, zeigt eine Tabelle nach Jahrgängen. Doch ob man den entsprechenden Zeitpunkt inzwischen überhaupt noch erreicht, scheint fraglich.
Studie deckt auf - eine späte Rente kann zu einem frühen Tod führen
Eine neue Studie des EPoS Research Center an der Universität Mannheim kommt zu dem Ergebnis, dass die Abschaffung der vorgezogenen Altersrente das Sterberisiko erhöht. Dazu heißt es in einem Schreiben: "Um die Herausforderung alternder Gesellschaften zu meistern, setzen politische Entscheidungsträger gerne Anreize für ein längeres Arbeitsleben. Welche Auswirkungen ein späterer
Renteneintritt hat und wie sich die negativen Folgen abmildern lassen, ist daher von großer Relevanz."
Und laut den Autoren der Untersuchung „The Effect of Removing Early Retirement on Mortality“, Cristina Bellès-Obrero, Ph.D., Professor Sergi Jiménez-Martìn und Professor Han Ye vom EPoS-Sonderforschungsbereich Transregio 224 (eine Kooperation der Universitäten Bonn und Mannheim) steht unter dem Strich die Aussage: "Unsere Forschung weist empirisch nach, dass ein späterer Renteneintritt die Sterblichkeit erhöht."
Es wurden laut Mitteilung in einer langfristig angelegten Analyse Sozialversicherungsdaten aus Spanien untersucht, die jeweils vor oder nach der Rentenreform von 1967 starten. Als Hintergrund: In diesem Jahr wurde das Alter für den Vorruhestand angehoben. Wer vor dem 1. Januar 1967 eingezahlt hatte, durfte weiter mit 60 Jahren freiwillig in Rente gehen. Diejenigen, die nach diesem Stichtag die ersten Beiträge leisteten, konnten erst mit 65 Jahren freiwillig in den Ruhestand gehen.
Körperlich anstrengende Jobs sind stärker gefährdet
Die gewonnenen Daten aus der Studie zeigen, dass "eine Verzögerung des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben um ein Jahr das Risiko um 4,2 Prozentpunkte erhöht, im Alter zwischen 60 und 69 Jahren zu sterben".
Ein Faktor, der über einen verfrühten Tod bei später Rente entscheiden kann, sind demnach die Arbeitsbedingungen in den letzten Beschäftigungsjahren. Dazu heißt es weiter: "Merkmale wie die körperliche und psychosoziale Belastung, der Selbstwert bei der Arbeit und das Qualifikationsniveau haben jeweils einen Einfluss".