Rente wird verschoben - CDU will Eintrittsalter hochsetzen
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Donnerstag, 27. April 2023
Die CDU stößt mit ihren Plänen zur Rente ein heikles Thema an. Nicht nur das Eintrittsalter würde sich verändern. Und auch der Spitzensteuersatz wird von der Partei in den Fokus der Überlegungen gerückt.
Diskussionen um das Thema Rente werden immer mit vielen Emotionen geführt. Wie inFranken.de bereits berichtet hat, sind für das Jahr 2023 einige Veränderungen geplant. Dabei geht es um das Aus für Doppelbesteuerung und um eine Rentenerhöhung. Doch jetzt liegen mehreren Medien durchaus brisante Papiere für eine ganze Renten-Reform der CDU vor.
Bis jetzt konnte man sich an einer Tabelle mit Jahrgängen gut orientieren, um zu wissen, wann man ohne Geldverlust in den Ruhestand gehen kann. Mit den Überlegungen der CDU würde sich aber alles ändern. Eine Verschiebung des Alters könnte zudem laut einer Studie der Universität Mannheim zu einem anderen Problem führen - eine späte Rente führt häufig zu einem frühen Tod.
Medien berichten über interne CDU-Papiere zum Plänen einer Renten-Reform
Unter anderem die Welt, t-online.de und die Bild-Zeitung berichten darüber, dass ihnen ein vorläufiges Konzept der parteiinternen Fachkommission „Soziale Sicherung“vorliegen würde. Dazu heißt es dann, dass der Inhalt des CDU-Papiers in das neue Grundsatzprogramm der Partei eingebunden werden solle. Das Programm soll zudem bis Jahresende verabschiedet werden.
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Konkret geht es um eine „weitere Anhebung der Regelaltersgrenze“. Die Verantwortlichen wollen die Rente an die Lebenserwartung koppeln. Das Argument dafür wird in dem Schreiben klar benannt: "Sollte die Lebenserwartung wie prognostiziert weiter ansteigen, könnte ab 2030 eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze und der Beitragsjahre des Eckrentners aus Gründen der Generationengerechtigkeit erforderlich werden. Deshalb wollen wir ab 2031 die Regelaltersgrenze im Verhältnis eins zu zwei an die Lebenserwartung koppeln."
T-online.de schreibt dazu, dass mit einer solchen Reform ein gewonnenes Lebensjahr zu einem Drittel in Arbeit und zu zwei Dritteln im Rentenbezug verbracht werden soll. Und weiter: "Die Regelaltersgrenze erhöhe sich damit für jedes gewonnene Lebensjahr um vier Monate."
Internes Schreiben der CDU zeigt Pläne für private Vorsorge und Betriebsrenten
Die Bild-Zeitung zieht aus dem ihr vorliegenden Schreiben noch weitere Informationen zu Betriebsrente, private Vorsorge und zu Plänen, die Eltern und ihre Kinder betreffen.
- Private Vorsorge: Die Riester-Rente soll demnach durch "ein neues, staatlich gefördertes Standardprodukt" ersetzen werden. Dafür sind notwendig: keine Abschlusskosten, möglichst niedrige Verwaltungskosten. Für Arbeitnehmer soll diese neue private Altersvorsorge dann verpflichtend sein. Außer: Sie widersprechen ausdrücklich („Opt-Out“).
- Betriebsrente: Für alle Geringverdiener soll sie verpflichtend werden. Die Finanzierung soll dabei zu gleichen Teilen von Arbeitgeber und -nehmer (paritärisch) getragen werden. Für Arbeitnehmer mit geringem Stundenlohn gibt es Zuschüsse.