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Rentensteigerungen der letzten 10 Jahre - umfassende Übersichtstabelle


Autor: Dominik Jahn

Deutschland, Mittwoch, 26. März 2025

Die Diskussionen über die zukünftige Rentenhöhe sind zentral in den aktuellen Verhandlungen zwischen der Union und der SPD. Hier ist ein kurzer Überblick über die Rentensteigerungen der letzten 10 Jahre.
Die Entwicklung der Renten in Ost- und Westdeutschland zeigt seit 2014 eine durchschnittlich stärkere Steigerung als die Verbraucherpreise, mit einer geplanten Erhöhung im Juli 2025.


Das Thema Rente ist aktuell durch die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD wieder voll im Fokus. Gegenüber inFranken.de haben dazu der Sozialverband VdK Deutschland und die Deutsche Rentenversicherung (DRV) klare Forderungen an die neue Regierung gestellt. Unberührt von den Plänen der Parteien bleibt die Rentenerhöhung um 3,74 Prozent ab Juli 2025. 

Doch wie haben sich die Renten überhaupt über die vergangenen zehn Jahre entwickelt? Wie sind die Rente in Ost- und West-Deutschland zusammengewachsen? 

Tabelle zu den Rentenerhöhungen der letzten 10 Jahre

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) erklärt, dass die Renten in Deutschland in der Vergangenheit im Durchschnitt stärker gestiegen sind als die Verbraucherpreise. Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, erläutert: "So stiegen seit 2014 die Renten im Westen im Jahresdurchschnitt um 2,9 Prozent, die Renten im Osten um 3,9 Prozent. Im selben Zeitraum haben sich die Verbraucherpreise um durchschnittlich 2,4 Prozent jährlich erhöht."

Die Tabelle der DRV zeigt das Jahr der Rentenanpassung (jeweils zum 1. Juli) und die Prozent der Erhöhung der Rente in Ost- und West-Deutschland. 

  • Jahr          West       Ost
  • 2014        1,67         2,53
  • 2015         2,10        2,50
  • 2016         4,25        5,95
  • 2017         1,90        3,59
  • 2018         3,22        3,37
  • 2019         3,18        3,91
  • 2020         3,45        4,20
  • 2021            –            0,72
  • 2022         5,35        6,12
  • 2023         4,39        5,86
  • 2024                  4,57
  • 2025                  3,74

Blickt man in den Zahlen noch weiter zurück, dann sieht man, dass es in den Jahren von 2004 bis 2006 sowie im Jahr 2010 gar keine Anpassung der Rente gab. Im Jahr 2021 wurden nur die Renten in Ostdeutschland angepasst. 

Die Rechnung hinter der Rentenanpassung

Den Angaben der Deutschen Rentenversicherung zur Folge wird die Rentenanpassung wie folgt berechnet: Die erworbenen Rentenanwartschaften, die man als Entgeltpunkte bezeichnet, werden mit dem sogenannten aktuellen Rentenwert multipliziert. 

Der aktuelle Rentenwert wird demnach im Rahmen der Rentenanpassung jeweils zum 1. Juli eines Jahres neu bestimmt. Seit dem 1. Juli 2023 gibt es einen bundeseinheitlichen aktuellen Rentenwert.

UND: Im Allgemeinen orientiert sich die Anpassung der Renten an der Entwicklung der Bruttolöhne in Deutschland. Darüber hinaus werden die Veränderungen des Beitragssatzes in der Rentenversicherung sowie das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Beitragszahlenden und Rentenbeziehenden durch den sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor mit einbezogen.

Rentenniveau als Streitthema bei Union und SPD?

Wie es in Zukunft mit der Erhöhung der Rente weitergeht, bleibt abzuwarten. Das Rentenniveau droht bei den Gesprächen zwischen Union und SPD zum Problem zu werden. Aktuell liegt das Rentenniveau bei 48 Prozent. Die Parteien haben auch darüber gesprochen, dass man es stabil halten möchte – doch was heißt das?

Punkt eins: Ab Juli 2025 könnte ein fast vergessener Faktor für die Rente zum Problem werden. Für die Union geht es dabei grundsätzlich in die Richtung ihres Wahlprogramms. Die SPD wollte diese drohende Maßnahme noch zusammen mit den Grünen und der FDP abwenden – der Nachhaltigkeitsfaktor aus der Rentenformel.

Punkt zwei: Ein etwas genauerer Blick in das vorliegende Sondierungspapier zeigt eine klare Einschränkung für ein entsprechendes Rentenniveau. Hierzu heißt es: Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren. 

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