Die Rente mit dem meisten Geld: Großer Deutschland-Vergleich im Rentenatlas 2024

2 Min

Der Rentenatlas zeigt auch 2024 regionale Unterschiede bei den Rentenbezügen in Deutschland und analysiert die Entwicklung der Beitragssätze.

Zuletzt drehte sich beim Thema Rente viel um das Rentenpaket 2. Mit dem Ampel-Aus ist auch die Reform gescheitert. Die Rente ohne Reform hat in Zukunft auch Folgen für die Beiträge. Im aktuellen Rentenatlas 2024 der Deutschen Rentenversicherung (DRV) geht es unter anderem auch um die Beitragssätze 2023 und deren Entwicklung.

UND: Die Daten zeigen, wo in Deutschland die höchstens Renten ausbezahlt werden. 

Rente: Nordrhein-Westfalen und Saarland 100 Euro über Durchschnitt

Laut dem Rentenatlas lag die durchschnittliche Altersrente von Männern mit mindestens 35 Versicherungsjahren im Jahr 2023 in Nordrhein-Westfalen bei rund 1.923 Euro. Auch im Saarland liegt der Durchschnitt der Männer mit 1.920 Euro über dem Rest des Landes.

Der Bundesdurchschnitt wird in den Auswertungen für Männer bei 1.809 Euro und für Frauen bei 1.394 Euro angegeben (immer nach mindestens 35 Versicherungsjahren) – insgesamt also bei 1.623 Euro.

Die Renten der Frauen einberechnet, liegen das Saarland mit 1.741 Euro und NRW, mit Saarland und NRW 1.708 Euro, auch in der Bundesländer-Rangliste vorne. Interessant: Für das Jahr 2022 war die Rente im Durchschnitt in Deutschland noch geringer. Die Top-Ten der Bundesländer nach Rente im Durchschnitt gesamt: 

  • Saarland 1741 Euro
  • NRW 1708 Euro
  • Berlin-Ost 1686 Euro
  • Baden-Württemberg 1679 Euro
  • Hessen 1678 Euro
  • Rheinland-Pfalz 1644
  • Schleswig-Holstein 1625 Euro
  • Bayern 1617 Euro
  • Niedersachsen 1616 Euro
  • Bremen 1603 Euro

    Hintergrund: Wie die DRV angibt, waren die Männer in Gebieten (NRW und Saarland) in gut bezahlten Jobs im Bergbau. Die guten Löhne von damals würden sich eben auch heute bei der Rente bemerkbar machen. Die Zahlungen für die Rente ergeben sich nach der Höhe des individuellen Verdienstes aus allen Jahren, in denen Beiträge gezahlt wurden.

Männer und Frauen im Vergleich – und die Schlusslichter der Bundesländer

Der Blick auf die Zahlen bei Männern und Frauen zeigt weiter große Unterschiede. Frauen erhielten in NRW durchschnittlich 1.741 Brutto, im Saarland 1.708 Euro – aber auch damit liegen die Bundesländer hier weit vorne. 

Bundesweit kommen Frauen bei der Rente im Durchschnitt nur auf 1.394 brutto. 

Im Deutschland-Ranking liegen laut Rentenatlas die ostdeutschen Bundesländer am unteren Ende der Tabelle: Sachsen mit durchschnittlich 1.529 Euro, Mecklenburg-Vorpommern mit 1.527, Sachsen-Anhalt mit 1.515 und Thüringen mit 1.509 Euro.

Beiträge zur Rente: Zahlen bleiben stabil

Insgesamt wurden im Jahr 2023 von der Rentenversicherung fast 26 Millionen Renten ausbezahlt (25,9) – im Vorjahr waren es noch 25,8 Millionen. ABER: Der Beitragssatz konnte auch bei der gestiegenen Zahl an Renten stabil gehalten werden – er sei laut DRV-Bericht sogar "niedriger als noch vor der Jahrtausendwende".

War er im Jahr 1997 noch bei 20,3 Prozent, steht man aktuell bei 18,6 Prozent. Grund dafür war demnach ganz besonders die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt.

Hierbei wird besonders der deutliche Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren verwiesen – und auf den Aspekt der Zuwanderung.

Rente: Sieben Prozent der Zahlungen gehen ins Ausland

Was der Rentenatlas 2024 auch noch zeigt: Die Deutschen Rentenversicherung hat im Vorjahr 6,6 Prozent der Rentenzahlungen ins Ausland überwiesen. Laut der Auswertungen sind das in etwa 1,7 Millionen Renten.

UND: Rund 86 Prozent aller Auslandsrenten erhalten ausländische Staatsangehörige, die durch ihre Beitragszahlungen an die DRV Rentenansprüche erworben haben. Die größte Gruppe seien dabei Italiener - rund 349.000 erhalten Rente von der Deutschen Rentenversicherung.

Rentenzahlungen an Deutsche, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt fest im Ausland haben, machen etwa 14 Prozent der Auslandsrenten aus. Hier hat Österreich demnach den höchsten Anteil mit etwa 29.000 Renten.

Amazon-Buchtipp: Ruhestand? Nein, danke! *

Artikel enthält Affiliate Links
Vorschaubild: © AdobeStock/Kzenon