Reform der Rente: Wirtschaftsweise Schnitzer will Besserverdiener zur Kasse bitten
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 05. Januar 2024
Klare Forderungen an die Bundesregierung kommen mit dem Gutachten der Wirtschaftsweisen. Für Besserverdiener wären die Änderungen deutlich spürbar.
Die Wirtschaftsweisen haben bereits am Mittwoch, 8. November 2023, der Politik ihr Jahresgutachten vorgelegt. Und die Experten warnen. In der Mitteilung des Sachverständigenrats heißt es dazu, dass die Energiekrise und gesunkene Realeinkommen noch immer die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung belasten. Gerade für die Rente in Deutschland gilt jetzt: Ein radikaler Umbau muss her.
Wie inFranken.de bereits berichtet hat, hat sich zuletzt Marcel Thum zum bestehende Rentensystem geäußert. Der Leiter der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung und Professor und Leiter der Professur für VWL an der TU Dresden, hat dabei von einem „Riesenproblem“ gesprochen.
Experten fordern eine langfristig orientierte Rentenreformen
Die fünf Wirtschaftsweisen empfehlen der Politik dringend, auf langfristig orientierte Rentenreformen zu setzen. Ein zentraler Punkt ist dabei die schwächelnde gesetzliche Krankenversicherung (GRV). Hier werden umfangreiche Veränderungen gefordert. Die finanzielle Schieflage der GRV müsse ausgebremst werden. Dafür seien mehrere Rentenoptionen möglich.
Wirtschaftsweisen
Laut eigener Angaben sind die Wirtschaftsweisen ein Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Ein Gremium der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung. Der Sachverständigenrat wurde durch Gesetz im Jahre 1963 mit dem Mandat eingerichtet, aus unabhängiger Expertensicht eine periodische Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland vorzulegen und damit zur Erleichterung der Urteilsbildung bei allen wirtschaftspolitisch verantwortlichen Instanzen sowie der Öffentlichkeit beizutragen. Mitglieder sind aktuell: Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Vorsitzende / Prof. Dr. Veronika Grimm / Prof. Dr. mult. Dr. h.c. Ulrike Malmendier / Prof. Dr. Achim Truger / Prof. Dr. Martin Werding
Wörtlich heißt es im Gutachten: "Die demografische Alterung wirkt nicht nur dämpfend auf das Potenzialwachstum, sie erhöht auch den Finanzierungsbedarf der Gesetzlichen
Rentenversicherung (GRV). Und: "Im aktuellen Jahresgutachten werden Reformoptionen für die GRV vorgestellt, die den Finanzierungsbedarf der GRV reduzieren und ihre Finanzierung langfristig sicherstellen, jedoch gleichzeitig die Armutsgefährdung im Alter reduzieren können".
Eintrittsalter in die Rente soll sich massiv verschieben
Den Renteneintritt wollen die Experten des Sachverständigenrats an die Lebenserwartung koppeln. Innerhalb von 40 Jahren könnte die Rente ab 67 Jahren (2031), zur Rente erst ab 69 Jahren werden im Jahr 2078.