Rente nach Beitragsjahren statt Alter? Experten raten von dieser Idee ab
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 10. Dezember 2025
Experten warnen vor einem neuen Vorschlag zur Rente. damit würden sich "Ungleichheiten noch verstärken".
Auch nach dem Beschluss des Rentenpakets kommt keine Ruhe rein bei diesem Thema. Jetzt wird darüber diskutiert, welche Möglichkeiten die Kommission unbedingt für eine Reform mit in Betracht ziehen sollte. Ein Vorschlag sorgt für Aufregung: Sollte man den Renteneintritt an die Beitragsjahre koppeln, statt ans Alter?
Arbeitsministerin Bärbel Bas findet den Vorschlag von Ökonom und Berater Finanzminister Lars Klingbeil, Jens Südekum "grundsätzlich ganz gut". Finanzexperten und Sozialverbände dagegen kritisieren solche Pläne.
Warum ist dieser Vorschlag zur Rente für Experten keine gute Idee?
Gegenüber der Rheinischen Post erklärte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, den Grund für seine Ablehnung dieser Idee: "Der Vorschlag wird die Altersarmut nicht reduzieren, sondern Ungleichheiten verstärken."
Für Fratzscher würde es dazu führen, dass "Menschen und vor allem Frauen, die viele Jahre ehrenamtlich tätig waren oder sich um die Familie gekümmert haben, schlechter gestellt werden".
Bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) reagierte Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter mit Kritik an einem solchen Vorschlag. Die BDA hatte schon in der Vergangenheit immer gefordert, die Rente an die steigende Lebenserwartung zu koppeln und sich gegen eine Rente mit 63 Jahren ausgesprochen. In einer offiziellen Erklärung dazu auf der Internetseite des Verbandes sagt Kampeter: "Dieses war falsch, bleibt falsch – und wird auch zukünftig unter einer neuen Überschrift falsch."
Kommission für Reform der Rente soll alles überdenken
Grundsätzlich soll noch Weihnachten eine Rentenkommission eingesetzt werden, die dann bis Mitte 2026 konkrete Vorschläge zur Reform der Rente vorlegen soll.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann erklärte dazu gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Die Rentenkommission muss jetzt ohne Denkverbote und Vorfestlegungen arbeiten, ansonsten ergibt es keinen Sinn, sie einzurichten."