Rente in Deutschland: Bayern mit großer Rentenlücke bei Männern und Frauen
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 21. November 2025
Wie hoch die Renten in Deutschland ausfallen, hängt stark vom Bundesland ab. Der aktuelle Rentenatlas liefert Zahlen, Hintergründe und neue Entwicklungen.
Auch im Jahr 2025 veröffentlicht die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ihren Rentenatlas für Deutschland. Mit Zahlen, Fakten und Trends wird neben der Einnahmen und Ausgaben der DRV, auch eine Liste der Bundesländer gezeigt, mit den jeweiligen Höhen der Renten.
Und der Blick auf die durchschnittliche Altersrente zeigt, dass Männer mit mindestens 35 Versicherungsjahren in 2024 in Baden-Württemberg rund 2.013 Euro brutto erhielten, in Nordrhein-Westfalen lag der Wert bei rund 2.005 Euro brutto und damit mehr als 100 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Bei Frauen liegt Berlin-Ost mit 1.682 Euro ganz vorne, dahinter kommt Brandenburg mit 1.543 Euro.
Die Renten in Deutschland nach Bundesländern
Wie die Rentenversicherung erläutert, basieren die Rentenzahlungen "auf der Höhe des individuellen Verdienstes aus allen Jahren, in denen Beiträge gezahlt wurden". Heißt: Je höher der beitragspflichtige Verdienst, desto höher sind dann die Rentenansprüche. Warum sind die Renten in Baden-Württemberg so hoch? Das Bundesland gilt insgesamt als sehr wirtschaftsstark, mit einem entsprechenden Lohn- und Gehaltsniveau. Dies macht sich auch bei der Rente bemerkbar. Bundesländer im Überblick (Durchschnittlicher Bruttobetrag der Altersrenten nach mindestens 35 Versicherungsjahren in Euro):
- 1.805 Saarland
- 1.773 Nordrhein-Westfalen
- 1.756 Berlin-Ost
- 1.755 Baden-Württemberg
- 1.752 Hessen
- 1.743 Hamburg
- 1.716 Rheinland-Pfalz
- 1.693 Schleswig-Holstein
- 1.691 Bayern
- 1.685 Niedersachsen
- 1.666 Bremen
- 1.640 Brandenburg
- 1.631 Berlin-West
- 1.594 Sachsen
- 1.591 Mecklenburg-Vorpommern
- 1.580 Sachsen-Anhalt
- 1.572 Thüringen
Zieht man aus den Daten den Bundesdurchschnitt für Frauen und Männer heraus, dann liegt die Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren für Männer bei 1.892 Euro brutto und für Frauen bei 1.459 Euro brutto.
Wie ordnet der Sozialverband VdK den Rentenatlas ein?
Auf Nachfrage von inFranken.de hat der Sozialverband VdK die Zahlen, Daten und Fakten aus dem Rentenatlas eingeordnet. Für VdK-Präsidentin Verena Bentele zeigen sie besonders gut "die erstaunliche Leistungsfähigkeit und Stabilität der gesetzlichen Rente". Bentele: "Im Jahr 2024 finanzierte sich die gesetzliche Rente zu drei Viertel aus den Beiträgen der Versicherten und ihrer Arbeitgeber. Trotz schwachen Wirtschaftswachstums steigen auch 2025 die Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Rente um knapp fünf Prozent auf über 380 Milliarden Euro. Dieser Anteil wie auch der Beitragssatz ist in den letzten Jahren stabil geblieben."
Die ausgezahlten Renten in Höhe von 360 Milliarden Euro würde laut Sozialverband auch die Kaufkraft im Inland stärken. Das, wie auch die in Aussicht gestellte Rentenerhöhung von 3,7 Prozent, würde zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen. Bentele: "Auch in den kommenden 20 Jahren wird es entgegen der Unkenrufe auch keine Explosion der Bundesmittel oder der Beitragssätze geben."