Rente nach dem Tod: Was Hinterbliebene wissen müssen
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Dienstag, 21. Oktober 2025
Stirbt ein Rentenempfänger, endet die Rente nicht automatisch. Erfahre, welche Ansprüche Ehepartner und Kinder als Hinterbliebene haben.
- Wer hat Anspruch auf die Rente eines Verstorbenen?
- Welche Ansprüche haben Ehepartner nach dem Tod?
- Was steht Kindern zu, wenn ein Elternteil stirbt?
Der Tod eines geliebten Menschen bringt nicht nur Trauer, sondern oft auch finanzielle Fragen mit sich. Viele fragen sich, was mit der Rente geschieht, wenn der Rentenempfänger verstirbt. Die reguläre Rentenzahlung endet zwar mit dem Tod, doch Hinterbliebene können unter bestimmten Voraussetzungen Leistungen beantragen. Ehepartner und Kinder haben je nach Situation Anspruch auf Witwen-, Witwer- oder Waisenrente. Auch das sogenannte Sterbevierteljahr sorgt für finanzielle Unterstützung in den ersten Monaten nach dem Todesfall. Es ist wichtig, sich rechtzeitig zu informieren und notwendige Anträge zu stellen.
Wer hat Anspruch auf die Rente eines Verstorbenen?
Nach dem Tod eines Rentenempfängers endet grundsätzlich die Zahlung der regulären Rente. Dabei ist die Rente nicht vererbbar, das bedeutet, dass sie nicht direkt an Erben oder Familienangehörige weitergegeben wird. Es gibt allerdings Sonderregelungen, durch die Hinterbliebene wie Ehepartner oder Kinder unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Leistungen wie Witwenrente oder Waisenrente haben. Diese Ansprüche müssen jedoch aktiv beantragt werden.
Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, haben Ehepartner häufig Anspruch auf Witwen- oder Witwerrente. Die Höhe und Dauer dieser Zahlungen hängen unter anderem von der Dauer der Ehe und den Beitragsjahren des Verstorbenen zur Rentenversicherung ab. Bei Kindern wiederum gibt es die Möglichkeit einer Waisenrente, die gezahlt wird, wenn der verstorbene Elternteil in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Diese Zahlungen werden für minderjährige Kinder oder solche, die sich in Ausbildung befinden, gewährt.
Im sogenannten Sterbevierteljahr, einer Übergangszeit von drei Monaten nach dem Tod eines Rentenempfängers, erhalten Hinterbliebene die volle Rentenzahlung. Diese Regelung dient dazu, finanzielle Engpässe unmittelbar nach dem Tod eines Angehörigen abzufedern. Allerdings gilt diese Regelung nur für Personen, die anspruchsberechtigt sind. Das betrifft in der Regel Witwen und Witwer, die eine Witwen- oder Witwerrente beanspruchen, sowie Kinder, die noch Waisenrente beziehen können. Grundsätzlich sollten sich Hinterbliebene frühzeitig beim Rentenversicherungsträger melden und den Antrag auf Witwenrente oder Waisenrente stellen. Um den Anspruch zu belegen, sind Unterlagen wie eine Sterbeurkunde und die Rentenbescheide des Verstorbenen erforderlich.
Welche Ansprüche haben Ehepartner nach dem Tod?
Ehepartner eines verstorbenen Rentenempfängers können unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Witwenrente oder Witwerrente haben. Es gibt zwei Arten dieser Rente: die "große Witwenrente" und die "kleine Witwenrente". Die große Witwenrente wird an einen überlebenden Ehepartner gezahlt, wenn der Verstorbene ausreichend in die Rentenversicherung eingezahlt hat und die Ehe eine Mindestdauer von einem Jahr hatte. Voraussetzung ist zudem, dass der überlebende Ehepartner das Rentenalter noch nicht erreicht hat.
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Die kleine Witwenrente wird gezahlt, wenn der überlebende Ehepartner jünger als 47 Jahre ist und keine Kinder betreut oder selbst für seinen Lebensunterhalt sorgt. Diese Rente wird jedoch nur für eine bestimmte Zeit, in der Regel für zwei Jahre, gezahlt. Die Höhe der Witwenrente hängt dabei sowohl vom Rentenanspruch des Verstorbenen als auch von der Einkommenssituation des überlebenden Ehepartners ab. Hat der Witwer oder die Witwe ein eigenes Einkommen, wird dies auf die Höhe der Witwenrente angerechnet.