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Warum die Rente unter steigenden Gehältern leidet


Autor: Dominik Jahn

Deutschland, Mittwoch, 14. Mai 2025

Steigende Gehälter in Deutschland könnten die Renten von morgen beeinflussen. Wie sich das Lohnwachstum auf die Rentenpunkte auswirkt.
Höhere Gehälter beeinflussen die Rentenberechnung in Deutschland, indem sie die benötigten Einkommensgrenzen für Rentenpunkte erhöhen und Niedrigverdiener sowie Berufseinsteiger besonders herausfordern.


Warum sollten steigende Gehälter in Deutschland für die Rente ein Problem sein? Schwierigkeiten machen hier die Rentenpunkte. Durch den starken Anstieg des Durchschnittseinkommens verändert sich die Ausgangslage für zehntausende zukünftige Renten.

Und das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass es 2024 die größte Reallohnsteigerung seit 16 Jahren gab. 3,1 Prozent mehr Geld hatten die Deutschen real mehr zur Verfügung. Heißt damit auch: Laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) muss man im Jahr 2025 aktuell für einen ganzen Rentenpunkt 50.493 Euro verdienen. Im Jahr 2024 reichten dafür noch 45.358 Euro Jahresbrutto. 

Das Problem mit den Rentenpunkten

Der Trend soll sich fortsetzen: Die DRV rechnet für die deutschen Arbeitnehmer im Jahr 2025 sogar mit einem Einkommensplus von elf Prozent. Wer nicht auf die elf Prozent mehr Lohn kommt, bekommt am Ende für 2025 auch weniger Rentenpunkte – und damit auch eine schlechtere Rente.

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus zufolge bewegen sich die zahlreichen Gewerkschaftsabschlüsse der vergangenen Jahre in der Regel nach Verhandlungen und Streiks um die fünf Prozent pro Jahr.

Mit den stark steigenden Durchschnittslöhnen werden demnach besonders massiv die Geringverdiener und Berufseinsteiger getroffen. 

Mittleres Einkommen im Blick 

Beim Blick auf das mittlere Einkommen in Deutschland, also der Median, bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt, gibt es durchaus unterschiedliche Zahlen. 

Das Statistische Bundesamt kommt hier 2024 in Deutschland, einschließlich Sonderzahlungen auf 52 159 Euro. Nimmt man Ergebnisse des Karriereportals Stepstone zur Einordnung, dann liegt ein mittleres Einkommen bei 43.750 Euro. Eine Sonderauswertung des StepStone-Gehaltsreports 2024 für Focus Online zeigt zudem ein Medianeinkommen im Jahr 2024 für Berufseinsteiger von rund 38.000 Euro brutto.

Was die Zahlen zeigen ist vor allem, dass ein Arbeitnehmer meist ein bestimmtes Alter erreichen muss, damit er das geforderte Einkommen verdienen kann. Der Analyse von Stepstone nach waren im Jahr 2024 Arbeitnehmer, die einen ganzen Rentenpunkt erhalten hätten, im Mittel 29 Jahre alt.

Wer einen Rentenpunkt im Jahr 2025 erreichen möchte und dafür die knapp 50.500 Euro im Jahr verdienen muss, ist laut Ergebnis im Mittel über 40 Jahre alt. 

Gehaltsniveau vorläufig geschätzt

Wenig vielversprechend sind auch die Zahlen, die die Deutsche Rentenversicherung dazu selbst ausweist. Der Focus-Bericht hat hier herausgearbeitet, dass ganze 73 Prozent, also drei Viertel, aller Versicherten weniger verdienen als das ausgewiesene Durchschnittseinkommen. Nur 27 Prozent der Versicherten kommen auf ein entsprechendes Gehalt.

ABER: Gegenüber dem Nachrichtenportal hat die DRV erklärt, dass das hohe Wachstum, welches bei den Berechnungen miteingeflossen ist, ich aus der Fortschreibung des hohen Lohnwachstums im Jahr 2023 ergeben hat. Damals so heißt es weiter, waren die Löhne um 6,4 Prozent gestiegen. Da dies die aktuellste Zahl ist bei den festgelegten Gehältern, ist auch das zugrunde gelegte Gehaltsniveau für 2024 noch vorläufig.

Weiter heißt es: Für ihre derzeitige Schätzung geht die DRV davon aus, dass sich das Wachstum von dem letzten bekannten Wert in 2023 in gleicher Weise in den Jahren 2024 und 2025 fortschreibt.

Die Rechnung der DRV: Endgültiges Durchschnittseinkommen 2023 + 6,4 Prozent Wachstum in 2024 + 6,4 Prozent Wachstum in 2025 = Durchschnittseinkommen 2025.
Der Focus-Bericht weist darauf hin, dass für das vorläufige Lohnwachstum im Jahr 2024 noch der Wert des Jahres 2022 herangezogen wurde, der Corona-bedingt mit 3,9 Prozent gering ausfiel. Dadurch, so die Erklärung, würde sich zwischen 2024 und 2025 ein besonders hoher Anstieg ergeben. 

Mögliche Rentenpunkte 2025: Tabelle nach Gehalt

Eine Tabelle nach den vorliegenden Daten der Deutschen Rentenversicherung zeigt die Rentenpunkte 2025 nach dem Bruttogehalt im Jahr

  • Bruttogehalt    Rentenpunkte 2025
  • 30.000                          0,59   
  • 40.000                          0,79
  • 50.000                          0,99
  • 50.493                          1,0
  • 60.000                          1,19
  • 70.000                          1,39
  • 80.000                          1,58
  • 90.000                          1,78

Fehler kann 40.000 Euro kosten

Man sollte aber selbst gut darauf achten welchen Weg man beruflich einschlägt. Es gibt durchaus eine Entscheidung, die einen 40.000 Euro die Rente kosten kann

Experten raten dazu sich beim Thema der Arbeitszeitverkürzung ganz genau zu informieren und ausreichend Berechnungen für den eigenen Ruhestand durchzuführen.

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