Kann man die Rente mit Boomer-Soli retten?
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 20. August 2025
Der "Boomer-Soli" ruft gemischte Reaktionen hervor und sorgt für breiten öffentlichen Diskurs.
Diese Forderung sorgt für Diskussionen: Der "Boomer-Soli" soll die Rente retten. Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben in einem Wochenbericht die möglichen Auswirkungen einer Extra-Abgabe für Rentner untersucht. Demnach könnte er für mehr Stabilität im Rentensystem sorgen.
Die Idee dahinter: Wer im Alter ein hohes Einkommen hat, zum Beispiel durch eine hohe Rente oder andere Alterseinkünfte, zahlt einen Extra-Beitrag. Die Reaktion darauf sind ganz unterschiedlich. Wer ist dafür, wer dagegen?
Gewerkschaftsbund erteilt "Boomer-Soli" eine Absage
Wenig Begeisterung zeigt der Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) für die DIW-Idee. In einer offiziellen Erklärung stellt Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied klar: "Niemand braucht Vorschläge, die den Mangel niedriger Renten nur unter den Rentnern umverteilen. Ein Soli auf Renten lässt außerdem die größten Einkommen im Land unangetastet: Miet- und Pachteinnahmen, Unternehmensgewinne und Zinsen."
Piel verweist auf schlechte Entscheidungen der Politik in der Vergangenheit: "Im internationalen Vergleich ist das deutsche Rentensystem strukturell unterfinanziert. Das ist die Folge politisch falscher Entscheidungen in den 2000er Jahren, als man private Versicherungen vermarkten und Arbeitgeber entlasten wollte."
Wer Beitragszahler wirklich entlasten möchte, der müsse über "mehr Steuergerechtigkeit an hohe Einkommen und Vermögen ran". Piel: "Das wäre fair und gerecht, weil hier wirklich von oben nach unten umverteilt wird."
CDU klar gegen einen Soli für Boomer
Auch bei der CDU hat man kein Verständnis für einen "Boomer-Soli". Gitta Connemann, die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, hat sich am Donnerstag, 17. Juli dazu entsprechend in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv geäußert.
Connemann: "Jemand, der in die Rente eintritt, der sein Portfolio berechnet hat, und sagt, wenn ich im kommenden Jahr in Rente gehe, dann habe ich das und das zur Verfügung. Dem kann ich nicht so mal über Nacht sagen, ich nehme dir davon zehn Prozent weg."