Beiträge zur Rente explodieren: Experten warnen vor Plänen der Politik
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Dienstag, 08. April 2025
In den Diskussionen um die Rente stehen Union und SPD im Streit über Reformen. Experten befürchten steigende Beiträge und ungelöste Probleme im Rentensystem.
Wie geht es denn weiter mit der Rente? Bei den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD ist besonders das Rentenniveau ein Streitthema. Insgesamt zeichnet sich ein ganz großes Problem ab – eine echte Renten-Reform wird es wohl nicht geben. Und die Pläne, die jetzt auf dem Tisch liegen machen den Experten große Sorgen.
Der Wirtschaftsweise Martin Werding hat sich das Sondierungspapier der Parteien angeschaut und ein paar Zahlen durchgerechnet. Das Ergebnis: Die Beiträge werden durch die Decke gehen.
Plan der Politik zur Rente – Experten haben Zweifel
Der Plan der Politik: Das Renteneintrittsalter soll bei 67 Jahren bleiben und die Rente ab 63 soll weiter möglich sein. Es sollen aber Anreize geschaffen werden damit die Menschen länger im Beruf bleiben oder zusätzlich in der Rente arbeiten. Finanzieren soll das ein generelles Wachstum, hohe Beschäftigung und steigende Löhne.
Im Sondierungspapier heißt es: "Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren."
Konkret heißt das aber auch, das Rentensystem steht auf ungewissen Beinen. Denn weder eine wachsende Wirtschaft, noch eine hohe Beschäftigungsquote und eine entsprechende Lohnentwicklung sind als gegeben zu erwarten.
Beiträge zur Rente werden massiv steigen
Die Möglichen Folgen hat Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum, in einem Beitrag bei der Wirtschaftswoche aufgezeigt. Die Beiträge zur Rente werden schon 2027 auf 19,7 Prozent steigen müssen.
Mit der aktuell angestrebten Politik von Union und SPD würden die Kosten für die Menschen wohl nur noch in diesem und im nächsten Jahr bei 18,6 Prozent stehen bleiben.
Bis 2030, so sieht es Werding müsste der Renten-Beitragssatz auf 20,1 und bis 2035 auf 21,2 Prozent steigen.