Rente aufbessern: Zuschüsse und Gelder, die Rentner ganz einfach beantragen können
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 17. Juli 2024
Neben der klassischen Rente gibt es im Alter weitere Möglichkeiten sich finanziell abzusichern. Wichtige Zuschüsse und Zuschläge werden oftmals übersehen, da Rentner gar nicht um sie wissen.
- Das Wohngeld ist wichtig
- Den Grundrentenzuschlag errechnet die Rentenversicherung
- Grundsicherung neben der Rente
- Zuschuss zum Beitrag für die Krankenversicherung
- GTZ-Gebührenerlass, Ersatz von Bestattungskosten und Rentnerausweis sind wichtig
Es gibt verschiedene Zuschussmöglichkeiten, die Rentnerinnen und Rentner mit kleinem Geldbeutel beantragen können. Das kann Wohngeld oder einen Lastenzuschuss bei Rentenempfängern mit Eigenheim geben. Der Grundrentenzuschlag ist eine weitere Möglichkeit, die schmale Rente aufzubessern. Grundsicherung ist eine weitere Möglichkeit. Der Zuschuss zur Krankenversicherung ist obligatorisch. Bestattungskostenhilfe und der Rentnerausweis können ebenfalls helfen. Hier der Überblick an was du denken solltest und was möglicherweise zusätzlich zur Rentenzahlung infrage kommt.
Warum ist das Wohngeld oder ein Zuschuss zu den Lasten bei einem selbstgenutzten Eigenheim so wichtig?
Rentner und Rentnerinnen beantragen immer häufiger Wohngeld. 2023 hat die Ampel-Regierung den Anspruch massiv ausgeweitet. Jetzt haben mehr Menschen die Chance zum Bezug als noch 2022. Nach Angaben der Bundesregierung erhalten Wohngeldberechtigte im Schnitt 370 Euro pro Monat. Rentnerinnen und Rentner profitieren besonders vom neuen Wohngeld-Plus. Sie machen fast 50 % der Anspruchsberechtigten aus.
Wie viel genau man bekommen kann, hängt ab vom Wohnort (es gibt sieben regionale Mietstufen), der Wohnungsgröße, beim Eigentum muss es selbstgenutzt sein und der Anzahl der in der Mietwohnung lebenden Personen. Der Antrag wird beim jeweiligen Bürgeramt gestellt. Mit dem Wohngeld-Rechner können Rentner und Rentnerinnen vorab prüfen, ob du berechtigt bist und der Antrag erfolgversprechend ist.
Um die Erfolgsaussichten beim Wohngeld abzuschätzen, kannst du eine Faustformel nutzen: Renten beziehende haben in der Regel Anspruch auf Wohngeld, die eine Rentenleistung in Höhe des Mindestlohns beziehen. Das wären "Pi mal Daumen" 2024 knapp 2.000 Euro brutto monatlich. Liegt die Rente darunter, lohnt es sich, einen Antrag auf Wohngeld oder einen Lastenzuschuss bei selbstgenutztem Eigentum zu stellen. Gibt es andere Einkünfte neben der Rente, sind diese natürlich zu berücksichtigen.
Was ist der Grundrentenzuschlag?
Den Grundrentenzuschlag erhalten Rentner und Rentnerinnen, die mindestens 33 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben (Kindererziehungs- und Pflegezeiten zählen mit). Während der Berufsjahre muss das Einkommen im Schnitt weniger als 80 % des Durchschnittseinkommens betragen haben.
Wer also sein Berufsleben lang weniger als 36.000 Euro im Jahr verdient hat, erhält einen Grundrentenzuschlag. Laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales werden derzeit etwa 1,1 Millionen Zuschläge gezahlt. Der Zuschlag beläuft sich im Schnitt auf 86 Euro monatlich.