Teure Aktivrente für den Staat: Über 800 Millionen Euro Verlust
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 15. Oktober 2025
Einführung der Aktivrente liegt als Gesetzentwurf vor. Die Kritik von Verbänden und Experten bleibt.
In der Regierung ist man sich einig: Im Koalitionsausschuss haben sich CDU, CSU und SPD zunächst verständigt, dass die Aktivrente zum Januar 2026 kommen soll. Jetzt hat die Bundesregierung das Gesetz auf den Weg gebracht.
Mit der Aktivrente kann demnach mit Erreichen der Regelaltersgrenze (derzeit 66 Jahre und zwei Monate) der steuerfreien Zuverdienst von bis zu 2.000 Euro im Monat beantragt werden. Möglich ist es für abhängige und nicht-selbständige Tätigkeiten – Selbstständige und Freiberufler profitieren nicht von der neuen Reglung.
Die Aktivrente könnte den Staat viel Geld kosten
Die Aktivrente ist weiterhin nicht ganz unumstritten. Arbeitgeber-Chef Steffen Kampeter warnte davor, dass die Aktivrente für Steuerzahler richtig teuer wird. Und auch Anja Piel, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund äußerte ihre Bedenken: "Von diesem Angebot profitieren Menschen mit guten Renten und Arbeitsbedingungen, meist in Bürojobs – oder aber Selbstständige."
Und auch der Referentenentwurf der Bundesregierung zur Aktivrente zeigt, dass man in den kommenden vier Jahren jährlich mit Mindereinnahmen bei den Steuern von 890 Millionen Euro rechnet. Verteilt werden die anfallenden Kosten wie folgt:
- Bund: 387 Millionen Euro
- Länder: 378 Millionen Euro
- Gemeinden: 134 Millionen Euro
Was erhofft sich die Politik vom Gesetz zur Aktivrente?
Das Gesetz durchläuft nun das parlamentarische Verfahren und soll laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur "Teil eines Gesamtpakets sein".
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sagte zu dem Beschluss: "Wir setzen weitere Impulse für wirtschaftliches Wachstum in Deutschland." Man brauche dafür "gerade auch die älteren und erfahrenen Arbeits- und Fachkräfte".