Reform der Rente bleibt unverändert - nur ein kleiner Zusatz ist neu
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 28. November 2025
Bundeskanzler spricht von einer Einigung. Die Junge Gruppe sieht sich unter Druck gesetzt und eingeschüchtert.
Ist das jetzt die Lösung für die Rente? Bis spät in die Nacht hinein hatte die Koalition am Donnerstag über das geplante Rentenpaket diskutiert. Am Ende ist klar, es bleibt, wie es ist – fast. Auf der offiziellen Pressekonferenz zum Koalitionsausschuss am heutigen Freitag, 28. November, bezogen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Stellung dazu.
Merz erklärte zu Beginn, dass man den entsprechenden Gesetzentwurf für das Rentenpaket zur Verabschiedung vorschlagen werde. Merz: "Es war der Wunsch der Sozialdemokraten, dass wir den Gesetzentwurf nicht noch einmal ändern. Darauf haben wir uns auch gestern verständigt. Er soll so, durch den Deutschen Bundestag gebracht werden in der nächsten Woche." Doch was passiert mit den Kritikern in den eigenen Reihen? Gerade die Junge Gruppe der Union hatte mit einer Blockade gedroht, sollte sich nichts mehr ändern an den Plänen.
Zusatz zum Gesetz soll Reform der Rente durch die Abstimmung bringen
Kanzler Merz hofft, die inzwischen, als Renten-Rebellen betitelte Gruppe mit einem kleinen Zusatz im Gesetz zu überzeugen. Merz: "Wir werden dazu einen ausführlichen Entschließungsantrag vorlegen, der auch in den Fraktionen beschlossen werden soll."
Der Entschließungsantrag soll sich laut Merz "im umfassenden Sinne zu der Notwendigkeit einer Reform äußern". Merz: "Wir haben verabredet, dass diese Reform-Kommission jetzt noch in diesem Jahr eingesetzt wird." Diese soll dann bis Ende des ersten Halbjahres 2026 Vorschläge vorlegen.
Wie sehr sich die Junge Gruppe um ihren Vorsitzenden Pascal Reddig wirklich mit diesem Zusatz anfreunden kann, bleibt offen. Zuletzt war die Haltung dazu doch eher ablehnend. Reddig: "Ein Entschließungsantrag ist viel zu unverbindlich."
Kanzler Merz bleibt optimistisch bei der Reform der Rente
Der Bundeskanzler zeigt sich trotz aller Unstimmigkeiten in der vergangenen Wochen zuversichtlich, dass es bei der Abstimmung keinen Renten-Knall für die Bundesregierung geben wird.
Merz erklärte zu denen am Freitagmorgen bereist geführten Gesprächen mit der Jungen Gruppe, dass er "großen Respekt für deren Engagement" hat. Auch für die Argumente, die vorgebracht wurden. Merz: "Ich habe der Jungen Gruppe, wie auch der ganze Bundestagsfraktion zugesagt, dass wir mit der gebotenen Ernsthaftigkeit, aber auch mit der gebotenen Entschlossenheit in diese Reform-Diskussion gehen." Man wisse, es gehe darum, einen Reformstau bei der Rente aufzulösen.