Radikaler Vorschlag zur Rente: Kinderlose sollen höhere Beiträge zahlen
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Samstag, 15. November 2025
Der Renten-Vorschlag der Jungen Union wird vom Sozialverband VdK kritisch betrachtet. Kinderlosigkeit könne viele Gründe haben.
Wenn es um die Rente geht, dann wird aktuell in Deutschland weiter viel diskutiert. Jetzt sorgt ein Vorschlag der Jungen Union für Aufsehen, der auch am Freitag und Samstag, 14. und 15. November, beim Deutschlandtag zur Sprache kommen wird.
Im "Leitantrag" zur Veranstaltung wird darüber geschrieben, dass Kinderlose höhere Beiträge zur Rentenversicherung leisten sollten. Man wolle sich dafür starkmachen, dass künftig nach der Anzahl der Kinder differenzieren sollte. Die Idee dahinter: Wer Kinder erziehe, sichere maßgeblich den Fortbestand des Generationenvertrags. Man wolle die Mitwirkung von Eltern zur Stabilität des umlagefinanzierten Rentensystems stärker anerkennen.
Sozialverband VdK sieht den Ansatz eher kritisch
Auf Nachfrage von inFranken.de blickt man beim Sozialverband VdK eher kritisch auf eine solche Idee. VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärt dazu: "Von so einem Vorschlag halte ich nichts. Nicht Kinder finanzieren die Rente, sondern sozialversicherungspflichtig Beschäftigte."
Für den Sozialverband bleiben "gute Arbeit und gute Löhne der zentrale Weg" für ein stabiles Rentensystem.
Bentele gibt zudem zu bedenken, dass Kinderlosigkeit "oft keine freiwillige Entscheidung" sei. Bentele: "Sie kann vielfältige medizinische, soziale und wirtschaftliche Gründe haben."
Die Pläne zur Rente sind seit Wochen umstritten
Von der Jungen Union gab es in den vergangenen Wochen immer wieder deutliche Kritik an den Plänen zur Rente. So hatte sich ihr Vorsitzender im Interview mit der Zeitung Welt, mit einer klaren Forderung zu Wort gemeldet. Pascal Reddig will die Rentengarantie abschaffen und dafür einen entscheidenden Faktor wieder einsetzen, der bis 2031 zu Gunsten des Rentenniveaus aus der Rentenformel gestrichen wurde.
Reddig: "Das müssen wir so schnell es geht rückgängig machen und nach 2032 wieder zur vollen Wirksamkeit des Nachhaltigkeitsfaktors zurückkehren. Er sollte sogar verdoppelt werden." Auch bei einer Anhörung im Bundestag vor wenigen Tagen gab es von Experten und Verbänden viel Kritik und mahnende Worte für die Pläne zur Rente.