Problematische Arbeitsvertrag-Klauseln: Worauf achten?
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Montag, 21. April 2025
Arbeitsverträge können tückische Klauseln enthalten, die später möglicherweise Probleme bereiten. Hier erfährst du, worauf du achten musst, um Fallstricke zu vermeiden.
- Welche Klauseln im Arbeitsvertrag könnten problematisch sein?
- Wie erkennst du eine unfaire Kündigungsfrist und welche Rechte hast du?
- Welche Rolle spielen Zusatzleistungen und Wettbewerbsverbote und wie gehst du bei Unsicherheiten vor?
Der Arbeitsvertrag ist das Fundament jedes Arbeitsverhältnisses und regelt deine Rechte und Pflichten. In der Regel handelt es sich um ein formelles Dokument, das du unterschreibst, um die Bedingungen für deine Arbeit festzulegen. Doch hinter den scheinbar standardisierten Klauseln können sich teils gravierende Fallstricke verbergen, die du im schlimmsten Fall erst viel später bemerkst. Die Folgen können unangenehme Überraschungen sein, die deine berufliche und finanzielle Sicherheit gefährden. Umso wichtiger ist es, den Arbeitsvertrag vor der Unterschrift genau zu prüfen.
Welche Klauseln im Arbeitsvertrag könnten problematisch sein?
Der Arbeitsvertrag enthält zahlreiche Vereinbarungen und Regelungen, die eine wichtige Rolle für dein Arbeitsverhältnis spielen. Gefährlich sind Klauseln, die dir langfristig Nachteile verschaffen können. Eine der häufigsten Stolperfallen ist zum Beispiel eine zu lange Probezeit: Eine kurze Probezeit von wenigen Monaten kann sinnvoll sein, um das Unternehmen und den Job kennenzulernen. Bei längeren Probezeiten solltest du jedoch vorsichtig sein, denn eine längere Probezeit bedeutet oft, dass die Kündigungsfrist kürzer ist, das heißt, du könntest während dieser Zeit schneller und einfacher gekündigt werden. Folglich kann es in solchen Fällen schwierig sein, eine langfristige berufliche Perspektive aufzubauen.
Auch unklare Regelungen zu Überstunden können problematisch sein. Wenn im Arbeitsvertrag vermerkt wird, dass du Überstunden leisten musst, ohne dass genau definiert wird, wie diese bezahlt oder ausgeglichen werden, kann das schnell zu einer unklaren Arbeitsbelastung führen: Der Arbeitgeber kann so viel von dir verlangen, wie er möchte, ohne dafür entsprechende Gegenleistungen zu bieten.
Besondere Vorsicht ist auch bei der Formulierung von Wettbewerbsverboten geboten. Diese Klauseln verbieten dir oft, nach dem Ende deines Arbeitsverhältnisses in einem ähnlichen Tätigkeitsbereich zu arbeiten. Auch hier ist eine präzise Formulierung wichtig: Ein zu weit gefasstes Wettbewerbsverbot kann deine beruflichen Möglichkeiten erheblich einschränken. Achte darauf, dass Dauer und räumlicher Umfang des Verbots klar und nachvollziehbar sind.
Wie erkennst du eine unfaire Kündigungsfrist und welche Rechte hast du?
Ein weiteres Problem, das häufig in Arbeitsverträgen vorkommt, sind unfaire Regelungen zur Kündigungsfrist. So beinhalten viele Arbeitsverträge Klauseln, die es dem Arbeitgeber ermöglichen, den Vertrag mit einer kürzeren Frist zu kündigen, als es für dich der Fall wäre. Wenn du dich in einem solchen Vertrag befindest, kannst du schnell feststellen, dass du weniger Rechte auf eine ordentliche Kündigungsfrist hast. Es ist deshalb wichtig, dass du auf eine ausgewogene Kündigungsregelung achtest, die sicherstellt, dass du genauso viel Zeit hast, eine neue Stelle zu finden, wie dein Arbeitgeber Zeit hat, dich zu kündigen.
Achte in diesem Zusammenhang auch besonders auf die Kündigungsfristen während der Probezeit, da diese häufig kürzer sind. In einigen Fällen können Unternehmen die Kündigungsfrist während der Probezeit sogar auf nur wenige Tage festsetzen, was dir wenig Raum für eine berufliche Neuorientierung lässt. Die Kündigungsfrist sollte grundsätzlich klar und fair sein, mit einer angemessenen Übergangszeit für beide Seiten. Wenn der Vertrag keine oder eine sehr unklare Regelung zu den Kündigungsfristen enthält, kann das später zu Konflikten führen, die unnötige Schwierigkeiten bereiten.