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Nach der Trennung kein Geld für eine neue Wohnung? Welche Hilfen und Förderungen es gibt


Autor: Thomas Grotenclos

Deutschland, Mittwoch, 31. Januar 2024

Wer sich trennt, möchte möglichst schnell aus der gemeinsamen Wohnung raus. Doch was ist, wenn du dir einen Umzug einfach nicht leisten kannst?
Nach einer Scheidung oder Trennung verlässt meist einer der beiden (Ex-)Partner das bislang gemeinsame Zuhause. Wem allerdings die finanziellen Mittel für eine neue Bleibe fehlen, kann auf verschiedene Hilfen zurückgreifen.


  • Trennungen können zu finanziellen Problemen führen
  • Wohin ziehen, wenn ich kein Geld habe?
  • Frauen haben nach einer Trennung häufiger finanzielle Probleme

Die Trennung ist besiegelt und du möchtest so schnell wie möglich aus der Wohnung raus. Verständlich, doch wie sollst du dir das in der aktuellen Situation leisten? Schließlich kostet ein Umzug mit den einhergehenden Neuanschaffungen viel Geld und auch die Mieten steigen immer weiter. Wir geben dir im Folgenden einige Tipps. 

Trennung können zu finanziellen Problemen führen

Manchmal ist eine Trennung aufgrund verschiedener Umstände unumgänglich. Doch dadurch können nicht nur emotionale, sondern auch finanzielle Probleme entstehen. War man nicht verheiratet, dann muss man nach der Trennung sofort auf eigenen Beinen stehen. Wenn man jedoch verheiratet war, dann kann man auf finanzielle Unterstützung hoffen. 

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Hat man kein Geld, dann ist der Ehepartner oder die Ehepartnerin in vielen Fällen verpflichtet, Trennungs- oder Ehegattenunterhalt zu zahlen sowie bei gemeinsamen Kindern, auch Unterhalt für diese.

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Der Unterhalt muss in der Höhe gezahlt werden, mit welchem der eigene Lebensstandard fortgeführt werden kann. Allerdings nur, wenn der Partner oder die Partnerin auch finanziell leistungsfähig ist. Wird die Zahlung verweigert, dann kann das Geld auch eingeklagt werden, was häufig jedoch ein sehr langwieriger Prozess ist.

Wohin ziehen, wenn ich kein Geld habe?

Wenn nach der Trennung kein Geld für eine eigene Wohnung vorhanden ist, dann kann Wohngeld beantragt werden. Dies ist eine Sozialleistung, welche auf Antrag nach § 22 WoG gewährt wird. Der Antrag ist beim Wohngeldamt der Gemeinde oder Stadtverwaltung zu stellen.

Dazu müssen auch Einkommensnachweise vorgelegt werden, welche eine Bedürftigkeit bestätigen. Ob Wohngeld ausgezahlt wird, hängt vom Vermögen, Einkommen und der Frage, ob Kinder mit in der Wohnung leben, ab. Aber auch die Höhe der Miete spielt eine wichtige Rolle. 

Die Anträge werden in der Regel in drei bis sechs Wochen bearbeitet. Ist man verheiratet und bleibt als Eigentümer nach der Trennung in der eigenen Wohnung, dann wird bei einem Auszug des Ehepartners ebenfalls Wohngeld gezahlt. Dies ist eine Art Lastenzuschuss. 

In diesen Fällen kannst du einen Wohnberechtigungsschein beantragen

Ebenfalls kann ein Wohnberechtigungsschein beantragt werden. Dieser ist neben dem Wohngeld eine weitere staatliche Unterstützung. Durch diesen Schein können Wohnungen zugewiesen werden, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.

Der Mietpreis ist bei diesen Objekten günstiger, als bei Wohnungen ohne Berechtigungsschein. 

Nur wer bereits länger in der Gemeinde wohnt, hat ein Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein. Zudem wird durch die Gemeinde eine Dringlichkeitsstufe festgelegt. Diese definiert den Bedarf für eine Wohnung. Je höher man bewertet wird, desto schneller erhält man auch eine Wohnung. 

Männern oder Frauen: Wer hat häufiger finanzielle Probleme nach einer Trennung?

Im Durchschnitt überwiegen vor allem bei Frauen nach einer Trennung die finanziellen Nachteile. Das wurde unlängst durch eine Studie untermauert. So betreuen zudem 95 Prozent aller geschiedenen Mütter zusätzlich den Nachwuchs.

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Ebenso hat die Studie ergeben, dass es vor allem die Frau ist, welche sich eine neue Wohnung suchen muss. Viele Frauen müssen anschließend ihre Erwerbstätigkeit ausweiten und sind mit Arbeit und Kind häufig einer Doppelbelastung ausgesetzt. 

Bei Männern sinkt das zur Verfügung stehende Einkommen deutlich weniger. Die Armutsquote steigt bei Frauen, im Durchschnitt ist rund ein Drittel weniger Geld vorhanden. Das macht es Frauen aus finanzieller Sicht auch deutlich schwerer, nach einer Trennung Fuß zu fassen. 

Fazit: Die finanziellen Herausforderungen lassen sich überwinden

Es gibt verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, wie Unterhalt oder Wohngeld, die dir schon kurzfristig weiterhelfen können. Gleichzeitig kannst du eventuell einen Wohnberechtigungsschein beantragen. Frauen sind häufiger von finanziellen Einschränkungen nach einer Trennung betroffen, weshalb du dir bereits im Vorfeld überlegen solltest, wie du deine finanzielle Freiheit auch in diesen Situationen behältst.