Master vs. Meister - in welchen Berufen man mit welchem Abschluss mehr Geld verdient
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 17. Juni 2024
Zahlen sich Bildungsabschlüsse wie der Master und der Meister im Laufe des späteren Berufslebens aus? Welche weiteren Faktoren können die Höhe des Einkommens bestimmen?
- Das ist das monatliche Einkommen nach erreichtem Bildungsabschluss
- Der Meister verdient mehr als der Bachelor
- Der Bildungsabschluss ist bei Weitem nicht alles
- Investitionen in Bildung lohnen sich
Wer länger die Schulbank drückt und dann einen akademischen Beruf wählt, der bekommt ein höheres Gehalt. Diese Meinung ist weitverbreitet und weitgehend auch immer noch richtig. Allerdings gibt es an einer Stelle Bewegung, und zwar beim Meister und Bachelor. Die unterschiedlichen Abschlüsse sind jedoch nicht der alleinige Faktor, der die Höhe des Einkommens beeinflusst. Entscheidend sind der Beruf, die Branche, die Berufserfahrung und das Bundesland, in dem du arbeitest. Auch der Gender-Pay-Gap ist nicht verschwunden.
Das ist das monatliche Einkommen nach erreichtem Bildungsabschluss
Der Bildungsabschluss bestimmt noch immer das durchschnittliche monatliche Einkommen, wie Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden (Destatis) zeigen. Der Grundsatz lautet: je höher der Bildungsabschluss, desto höher in der Regel der Verdienst.
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Beschäftigte in Vollzeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung verdienten im April 2022 durchschnittlich 3521 Euro brutto. Ohne einen beruflichen Ausbildungsabschluss waren es hingegen nur 2817 Euro und damit rund 700 Euro weniger.
Wer einen Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss vorweisen konnte, kam im Durchschnitt auf 4826 Euro. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4551 Euro. Rund 1600 Euro mehr waren mit einem Masterabschluss möglich (6188 Euro). Promovierte oder habilitierte Beschäftigte erzielten einen durchschnittlichen Verdienst von 8687 Euro.
Der Meister verdient mehr als der Bachelor
Zugespitzt auf die Frage, ob jemand mit einem Masterabschluss oder ein in der betrieblichen Welt ausgebildeter Meister das höhere Einkommen erzielt, lautet die Antwort: der Master. Die Differenz in Euro zwischen dem Master und Meister liegt bei 1362 Euro.
Aber der Vergleich ist in dieser Form nicht korrekt. Du darfst nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen. In dem von der Politik beschlossenen und von Bildungsexperten erarbeiteten Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) sind für die akademischen Abschlüsse drei Stufen vorgesehen (Stufe 6: Bachelor, Stufe 7: Master und Stufe 8: Promotion). Von den Studierenden beginnt nur jeder zweite Bachelorabsolvent ein Master-Studium. Der berufliche Abschluss des Meisters befindet sich auf der Stufe 6. Andere Aufstiegsfortbildungen wie der Betriebswirt, Technische Betriebswirt oder Berufspädagoge sind auf der Stufe 7. Deshalb hinkt der Vergleich zwischen Master und Meister. Besser wäre der zwischen Bachelor und Meister, weil so die Ebenen gewahrt bleiben.