Gehalts-Check: Wie viel verdienen Lehrer wirklich?
Autor: Evelyn Isaak, Nadine Wüste
Deutschland, Donnerstag, 28. August 2025
Was verdienen Lehrerinnen und Lehrer wirklich und welche Faktoren beeinflussen ihr Gehalt. Ein Blick auf Besoldungsgruppen und regionale Unterschiede bringt Klarheit in die Materie.
Wer Lehramt studiert hat und anschließend als Lehrer arbeitet, ist automatisch verbeamtet und verdient eine Menge Geld – so zumindest die Annahme in der breiten Bevölkerung. Doch verdienen Lehrer wirklich so viel, und wann und wie werden sie überhaupt verbeamtet? Hat der Beamtenstatus nur Vorteile oder verspricht er mehr, als er tatsächlich bietet?
Lehrer werden generell auf der Gehaltsleiter als eine der bestbezahlten Berufsgruppen eingeordnet. Doch nicht nur dies macht den Beruf attraktiv: Oft wird als Grund für die Berufswahl angegeben, dass der Arbeitsplatz krisensicher ist und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sehr abwechslungsreich sein kann. Zudem lassen sich Karriere und Familie häufig gut miteinander vereinbaren. Als Durchschnittsgehalt für einen Lehrer kann man etwa mit 3.640 Euro brutto im Monat rechnen. Das Maximalgehalt liegt bei etwa 5.170 Euro, während das Minimum bei etwa 3.183 Euro liegt.
Schulform und Bundesland entscheidend: Wie viel verdient man wo als Lehrerin oder Lehrer?
Wie viel ein Lehrer verdient, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen: Faktoren wie die Schulform und das Bundesland können dazu führen, dass das Gehalt von Lehrer zu Lehrer stark variiert. Weitere Variablen, die das tatsächliche Einkommen beeinflussen, sind die Berufserfahrung und die Art des Beschäftigungsverhältnisses. Grundsätzlich wird zwischen Beamten und Tarifangestellten unterschieden.
Tarifangestellte werden nach dem sogenannten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TV-L) bezahlt. Der Tarifvertrag unterscheidet zwischen den verschiedenen Schulformen, was zu unterschiedlichen Gehältern für Lehrer führt. Wer wissen möchte, wie hoch das Gehalt in einem bestimmten Bundesland ist, kann dies individuell online mithilfe eines TV-L Rechners herausfinden. Das Gehalt hängt allerdings nicht vom Fach ab, das unterrichtet wird: Das Einkommen eines Lehrers ist fachunabhängig. Ein Englischlehrer erhält unter denselben Voraussetzungen das gleiche Gehalt wie ein Sportlehrer.
Für die Verbeamtung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die entsprechenden gesetzlichen Regelungen, die sowohl gesundheitliche als auch fachliche Anforderungen festlegen, sind im Beamtenstatusgesetz des Bundesministeriums der Justiz geregelt. Viele streben diesen Status an, da es einige Vorteile gibt – wie keine Abgaben für die Renten- und Arbeitslosenversicherung oder eine Unkündbarkeit. Ein weiterer Vorteil ist die soziale Komponente: Zusätzlich zum Grundgehalt kann je nach Familienstand und Kinderzahl ein Zuschlag gewährt werden. Verbeamtete Lehrer erhalten ihr Gehalt nicht nach Tarif, sondern nach einem jährlich festgelegten Sold.
Besoldungsgruppen: So sind sie aufgeteilt
Der Sold richtet sich nach den sogenannten Besoldungsgruppen. Diese hängt davon ab, welches Amt der Lehrer übernimmt. Ein Grundschullehrer, Realschullehrer oder Hauptschullehrer fällt in die Besoldungsgruppe A12. In die Besoldungsgruppe des höheren Dienstes, A13, fällt man in der Regel, wenn man an einem Gymnasium oder Berufskolleg unterrichtet. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während ein Beamter in der Besoldungsstufe A12 in Mecklenburg-Vorpommern etwa 3.500 Euro verdient, erhält man in Bayern in derselben Besoldungsstufe etwa 3.900 Euro.
Auch bei der Verbeamtung gibt es je nach Bundesland Unterschiede: In Berlin werden neu eingestellte Lehrer grundsätzlich als Tarifangestellte beschäftigt. Dies ist jedoch eine Ausnahme. In den anderen Bundesländern ist eine Verbeamtung möglich, sofern alle Voraussetzungen erfüllt werden. Ist dies nicht der Fall, wird das Gehalt nach Tarif gezahlt.