Krankenkassen werden teurer - wer 2026 sicher die Beiträge erhöht
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 17. Dezember 2025
Bundesamt für Soziale Sicherung nennt Anzahl der Kassen, die ihre Beiträge erhöhen wollen.
Auch wenn am Mittwoch, 17. Dezember 2025 im Vermittlungsausschuss eine Entscheidung zum Sparpaket für die Krankenkassen gefällt wird, könnte teuer werden für die Versicherten. Gegenüber inFranken.de hat sich der GKV-Chef zur möglichen Entscheidung geäußert. Die große Frage dabei: Können die Beiträge jetzt noch gerettet werden? Bei einigen soll bereits eine Erhöhung für die Versicherten feststehen.
So melden für 2026 bereits die Energie-BKK (neuer Zusatzbeitrag: 3,98 Prozent/ 2025: 2,98 Prozent) und die VIACTIV Krankenkasse (neuer Zusatzbeitrag: 4,19 %) eine Erhöhung ihrer Beiträge. Dazu heißt es bei der Energie-BKK: "Das Gesundheitssystem steht seit langem vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, weshalb zahlreiche Krankenkassen ihre Zusatzbeitragssätze anheben müssen. Auch wir kommen nicht umhin, diesen Schritt zu gehen." Mit diesem Schritt will man auch in Zukunft die Versorgung sicherstellen.
Krankenkassen erhöhen Beiträge und geben Erklärungen ab
Weiter erklärt die Energie-BKK zu den Hintergründen der Beitragserhöhung: "Zum einen explodieren die Ausgaben im Gesundheitswesen – von Krankenhaus- und Arztkosten bis hin zu deutlich teureren Medikamenten. Gleichzeitig steigen auch die Kosten für Pflegepersonal und pflegerische Leistungen. Zugleich wächst der Bedarf an medizinischer Versorgung, weil die Bevölkerung immer älter wird und häufiger Gesundheits- und Pflegeleistungen benötigt."
Auch bei der VIACTIV Krankenkasse wird auf der Internetseite eine Erklärung zu steigenden Kosten für Versicherte abgegeben. Hier heißt es dazu: "Die Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stehen seit Jahren unter Druck. Der Grund dafür ist ein dauerhaftes Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben."
Eines der Probleme ist laut VIACTIV der "umstrittene Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel". Dazu erklärt das Unternehmen: "Deutschland gehört zu den wenigen europäischen Ländern, die auf Medikamente den regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erheben. Für die Krankenkassen bedeutet das: Ein erheblicher Teil der Arzneimittelausgaben fließt nicht in die Versorgung, sondern direkt in den Staatshaushalt. Das sind jährlich rund 6 bis 7 Milliarden Euro."
Welche Zahlen nennt das Bundesamt für Soziale Sicherung?
Zur aktuell unsicheren Lage rund um die Krankenkassen hat inFranken.de auch beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) nachgefragt. Dem BAS liegen demnach die Haushaltspläne der seiner Aufsicht unterstehenden Krankenkassen vor.
BAS: "Diesen ist zu entnehmen, dass derzeit 26 von 57 Krankenkassen zum 1. Januar 2026 eine Anhebung ihres Zusatzbeitragssatzes planen und 29 von einem unveränderten Zusatzbeitragssatz ausgehen. Zwei Krankenkassen planen eine Senkung."