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Kosten für Geldsparer: Welche Banken in Franken schon bei niedrigem Kontostand Negativzinsen erheben


Autor: Redaktion

Franken, Mittwoch, 05. Januar 2022

Wer sein Geld auf dem Konto sammelt, bekommt heutzutage kaum noch Zinsen dafür. Immer mehr Banken senken nun auch noch die Freibeträge, ab denen Negativzinsen anfallen. Eine Bamberger Bank bietet ihren Kunden besonders schlechte Konditionen fürs Geldsparen.
Einige Bankkunden müssen mittlerweile schon bei einem relativ niedrigen Kontostand Negativzinsen zahlen. Diese werden teilweise schon ab 25.000 Euro erhoben.


  • Negativzinsen: Viele Banken setzen Freibeträge herab
  • Zusatzkosten fallen jetzt schon bei niedrigerem Kontostand an
  • Überblick: Diese fränkischen Banken erheben Minuszinsen

Negativzinsen – auch Minus- oder Strafzinsen genannt – wurden lange Zeit nur ab einem sehr hohen Kontostand erhoben. Doch immer mehr Banken führen die Regelung als Reaktion auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank  (EZB) nun auch für niedrigere Beträge ein - auch einige Geldinstitute in Franken sind davon betroffen. Für Kunden kann das auf Dauer teuer werden.

Banken erheben bei hohem Kontostand Negativzinsen

Mit Negativzinsen wollen Banken es ihren Kunden unattraktiv machen, überhaupt er erst so eine große Summe auf dem Konto anzusammeln. Denn: Die Banken müssen selbst Minuszinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB einlegen, und zwar 0,5 Prozent jährlich. Diese Kosten schieben sie daher wiederum auf ihre Kunden ab.

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Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox von Ende Dezember 2021 zeigt aber, dass mittlerweile 423 Banken Negativzinsen oder sogenannte Verwahrentgelte für Privatkunden erheben, untersucht wurden insgesamt 1300 Banken. 22 Geldinstitute verlangen zudem Gebühren fürs Tagesgeldkonto, das normalerweise kostenfrei ist, wodurch ein faktischer Negativzins entstehe, erklärt Verivox in seiner Auswertung. Besonders interessant ist dabei für Kunden, dass einzelne Banken und Sparkassen zwar einen Negativzins erheben, dies aber online nicht öffentlich angeben.

Die Grenze, bis zu welcher Kunden von den Kosten verschont bleiben, sinkt außerdem: Einige Banken haben die Freibeträge sogar auf nur 5000 Euro herabgestuft. Die Informationen zu den Instituten, die in der Verivox-Übersicht aufgelistet werden, gelten für Geldeinlagen auf dem Tagesgeldkonto. „Teilweise wird das sogenannte Verwahrentgelt nur für Girokonten oder Verrechnungskonten ausgewiesen oder dort gelten abweichende Regelungen“, wird auf dem Portal erklärt.

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Folgende fränkische Banken erheben beispielsweise bereits einen Negativzins:

  • PSD-Bank Nürnberg: Einlagezins von 0,5 Prozent ab einem Kontostand von 10.000 Euro auf dem Girokonto
  • Raiffeisenbank Bad Windsheim: Negativzins von 0,5 Prozent, keine Angaben zum Kontostand
  • Raiffeisenbank Neumarkt: Negativzins von 0,5 Prozent ab Kontostand von 25.000 Euro
  • Raiffeisenbank Roth-Schwabach: Negativzins von 0,5 Prozent, keine Angaben zum Kontostand
  • Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen: Negativzins von 0,5 Prozent ab Kontostand von 100.000 Euro
  • Sparda-Bank Nürnberg: Negativzins von 0,5 Prozent ab einem Kontostand von 200.000 Euro und auf dem Girokonto ab 50.000 Euro
  • Sparkasse Amberg-Sulzbach: Negativzins von 0,5 Prozent ab einem Kontostand von mindestens 10.000 Euro
  • Sparkasse Bamberg: Negativzins von 0,6 Prozent ab einem Kontostand von 25.000 Euro
  • Sparkasse Fürth: Negativzins von 0,5 Prozent, keine Angabe zum Kontostand
  • Sparkasse Mittelfranken-Süd: Negativzins von 0,5 Prozent, keine Angabe zum Kontostand
  • Sparkasse Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim: Negativzins von 0,5 Prozent, keine Angabe zum Kontostand
  • Sparkasse Nürnberg: Negativzins von 0,5 Prozent für Neukunden ab einem Kontostand von 50.000 Euro
  • Nürnberger Umweltbank: Negativzins von 0,5 Prozent ab Kontostand von 25.000 Euro
  • VR-Bank Amberg: Negativzins von 0,5 Prozent ab einem Kontostand von 25.000 Euro
  • VR-Bank Bamberg-Forchheim: Negativzins von 0,5 Prozent ab einem Kontostand von 25.000 Euro
  • VR-Bank Metropolregion Nürnberg: Negativzins von 0,5 Prozent, keine Angabe zu konkretem Kontostand
  • VR-Bank Mittelfranken-West: Negativzins von 0,5 Prozent ab einem Kontostand von 150.000 Euro

Obwohl die Extrakosten für viele Bankkunden ärgerlich sein mögen, kommen fränkische Kontoinhaber noch relativ günstig davon: Einige deutsche Geldinstitute verlangen nämlich Negativzinsen in Höhe von 1,0 Prozent.

Rechtlich muss allerdings noch geklärt werden, inwieweit die Erhebung von Minuszinsen bei Privatkunden überhaupt zulässig ist. Sollte ein Urteil des Berliner Landesgerichts rechtskräftig werden, würde dies die Regelung generell infrage stellen – und Banken zu Rückzahlungen zwingen.

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