Kosten explodieren: Führerschein in Deutschland teuer wie nie
Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa
Wiesbaden, Dienstag, 08. April 2025
In Deutschland haben sich die Gebühren für den Erwerb eines Führerscheins weiter verteuert. Das Statistikamt verzeichnete seit 2020 einen signifikanten Kostenanstieg.
Im letzten Jahr ist es in Deutschland erneut merklich kostspieliger geworden, einen Führerschein zu erwerben. Die Kosten und Entgelte für die Dienstleistungen der Fahrschulen und Prüfungen waren 2024 etwa 5,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Die Beträge überstiegen damit erneut die allgemeine Erhöhung der Verbraucherpreise, die lediglich um 2,2 Prozent gestiegen sind. Konkrete Preise wurden von den Statistikern nicht genannt. Diesen Trend stark steigender Führerscheinkosten haben die Statistiker auch in den vergangenen Jahren beobachtet. Ab April wird der digitale Führerschein in Deutschland getestet.
Führerscheinkosten: Binnen weniger Jahre Preisanstieg von 38 Prozent
Besonders groß war die Abweichung im Corona-Jahr 2021, als Kosten und Entgelte rund um den Führerschein um 9,6 Prozent anstiegen, während die Verbraucherpreise nur um 3,1 Prozent zunahmen. Im Hochinflationsjahr 2022 erhöhten die Dienstleister beim Führerschein sogar um 10,8 Prozent gegenüber 6,9 Prozent Inflation.
Das war die höchste Erhöhung seit Beginn der Statistik im Jahr 1991. Insgesamt war der Führerschein damit 2024 gut 38 Prozent teurer als im Jahr 2020.
Das Statistikamt hat für die Berechnung keinen "Ideal-Führerschein" konstruiert, sondern lediglich die von den Fahrschulen frei festgelegten Preise beispielsweise für Fahrstunden und theoretischen Unterricht sowie die Prüfgebühren bei TÜV oder DEKRA erhoben. Diese werden gesetzlich festgelegt und machen in der Gesamtbetrachtung nur gut 12 Prozent aus.