Jobsuche und Bewerbung: So suchen Unternehmen heute neue Mitarbeiter
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Sonntag, 23. April 2023
In Zeiten von Fachkräftemangel müssen Betriebe um neue Beschäftigte kämpfen, nichts geht mehr von selbst. Es gibt einiges zu beachten, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.
- Gründe, warum Bewerber*innen abspringen
- Das beachten Personalverantwortliche im Recruiting
- No-Go: Lebenslauf in der Ich-Form
- Instrumente beim Recruiting: Active Sourcing als neue Strategie
- Diversity-Strategien kaum genutzt
Betriebe suchen Mitarbeitende, Mitarbeitende suchen Betriebe. Je nach Wirtschaftslage werden zwischen 3,5 bis 4,5 Millionen Beschäftigungsverhältnisse pro Jahr aufgelöst und im gleichen Umfang neue abgeschlossen, vermutet die Hans-Böckler-Stiftung. Das sind 10 bis 13 Prozent der Belegschaft. Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt könnten besser zueinander finden, wenn beide Seiten mehr aufeinander achten und ihre jeweiligen Erwartungen realistischer einschätzen.
Gründe, warum Bewerber*innen abspringen
Manchmal kommen Betriebe und potenzielle Mitarbeiter*innen einfach nicht zusammen. Doch nicht immer kommt die Absage vonseiten der Unternehmen. Aus der Sicht der Arbeitsplatzbewerber*innen können auch Betriebe im Bewerbungsprozess einiges falsch machen.
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Dass Bewerber*innen ihr Stellengesuch wieder zurückziehen oder den laufenden Prozess der Bewerbung abbrechen, kann verschiedene Gründe haben. Vor allem kritisieren sie, dass die Bewerbungsverfahren zu umständlich sind (56 Prozent), die Unternehmen zu langsam reagieren (42,5 Prozent) und dass deren Vertreter*innen unsympathisch sind (42,9 Prozent).
Natürlich verringern Arbeitgebende, die im Bewerbungsprozess Fehler machen, die Chancen, eine Stelle zügig und passend zu besetzen.
Das beachten Personalverantwortliche im Recruiting
So ticken Personalverantwortliche, wenn sie deine Bewerbungsunterlagen anschauen: Mitarbeitende der Personalabteilung sind schnell im Lesen und Verstehen: Bei einer ersten Sichtung verwenden sie nicht mehr als zwei Minuten Zeit für deine Bewerbung. Deshalb sind zu lange E-Mail-Texte nicht zu empfehlen. Wenn du mit einem Dreizeiler erstmal selbstbewusst Interesse erzeugst, hast du es fast schon geschafft.
Auch das Alter ist ein KO-Kriterium: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet zwar Diskriminierungen aufgrund des Alters. Aber: Wer zu alt, weniger oft zu jung, für den Job ist, hat keine Chance; AGG hin oder her.