Job-Studie enthüllt: Das wünschen sich Arbeitnehmer in Wahrheit
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Freitag, 05. Dezember 2025
Was macht den Arbeitsplatz in der Wirtschaft wirklich attraktiv? Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und die Bertelsmann Stiftung haben das analysiert.
- Warme Worte reichen nicht
- Beschäftigungssicherheit liegt ganz vorn
- Mischung aus geldwerten Vorteilen und Entwicklungsperspektiven
- Qualität der Arbeit ist wichtiger als viele Chefs glauben
Die Beschäftigten in Deutschland haben klare Vorstellungen davon, was einen attraktiven Arbeitsplatz ausmacht. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und die Bertelsmann Stiftung in Gütersloh haben analysiert, welche Arbeitsplatzaspekte für Beschäftigte wichtig sind, und das mit den in Stellenangeboten beworbenen Jobmerkmalen verglichen. Dabei zeigt sich, dass "weiche" Extras wie ein "gutes Arbeitsklima" oder die "Duz-Kultur" nicht ausreichen, um die Firma attraktiv zu machen. Tatsächlich arbeiten sehr viele Menschen in Deutschland im Niedriglohnbereich: So hoch ist ihre Zahl.
Warme Worte und die Duz-Kultur reichen nicht
Roman Wink, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung, ist überzeugt, dass es Unternehmen wichtig ist, sich von den Mitbewerbern abzusetzen. "Warme Worte über ein 'gutes Betriebsklima' und eine 'Duz-Kultur' zeigen längst keine Wirkung mehr. Wer Fachkräfte sucht, muss überzeugende Benefit- und Gute-Arbeits-Pakete schnüren." Attraktive finanzielle Zusatzleistungen (wie das D-Ticket, Dienstfahrrad und eine exzellente Kantine) sind längst kein 'Extra-Bonbon' mehr, sondern vielfach anzutreffen im Wettbewerb um die knappen Arbeitskräfte.
Das gilt auch in der Wirtschaftskrise, die Deutschland gerade erlebt, meint das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Trotz sinkender Arbeitsnachfrage und hoher Arbeitslosigkeit, wodurch es ein größeres Arbeitsangebot gibt, fällt es Unternehmen offenbar weiterhin schwer, offene Stellen adäquat zu besetzen.
Der demografische Wandel (weniger Nachwuchs) und der Mangel an Fachkräften mit qualifizierter Berufsausbildung, halten auch in Krisenzeiten unverändert an. Die Betriebe müssen sich was einfallen lassen, um qualifiziertes Personal anzuwerben und zu halten. "Betriebliche Zusatzleistungen, die über das Gehalt hinausgehen, können bei der Entscheidung von Bewerberinnen und Bewerbern den Unterschied machen", meint das IW in seiner Studie Arbeitsplatzattraktivität: Zwischen Wunsch und Versprechen.
Beschäftigungssicherheit liegt ganz vorn
Um herauszufinden, welche Arbeitsqualität bei den Arbeitnehmenden hoch im Kurs steht und was die Betriebe anbieten, haben das IW und die Bertelsmann Stiftung einerseits 5.060 Beschäftigte befragt und andererseits 6,9 Millionen Stellenangebote ausgewertet.
Als die drei von den Beschäftigten wichtigsten Unternehmensleistungen ermittelten die Institute die Beschäftigungssicherheit, die Chance, sein Wissen und Können am Arbeitsplatz einbringen zu können, und die Nähe von Firmensitz und Wohnort (kurze Pendelzeiten).