Rente: 3000 Euro bis Ende Dezember möglich - aber nicht für alle Senioren
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 08. Januar 2025
Inflationsausgleich scheint für "normale" Rentner schwer umsetzbar. Sozialverbände drängen auf Gerechtigkeit. BSW stellt klare Forderung.
- Mehr Gerechtigkeit gefordert
- Wenig Chancen für Rentner laut Politik
- Inflationsprämie allgemein definiert
Die finanziellen Mittel sind für Rentner nicht selten knapp. Und wenn es um Zusatzzahlungen geht, dann sind "normale" Rentner aktuell auch noch im Nachteil. Dabei ist die Diskussion um Ungleichheit, wenn es um Rente und Pension geht, nicht neu. Und jetzt? Noch bis zum Ende des Jahres können Pensionäre einen satten Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro bekommen – der Rest geht wohl leer aus.
Prämie nur für Pensionäre
Wer kein pensionierter Beamter ist, bekommt die Inflationsprämie nach derzeitigen Stand nicht. Die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert Verena Bentele, Präsidentin vom Sozialverband VdKDeutschland, gegenüber der Mainpost scharf: "Zahlt den Rentnerinnen und Rentnern genauso viel, wie für Pensionärinnen und Pensionäre des Bundes geplant ist." Hintergrund: Im Oktober 2022 hatte die Bundesregierung die Inflationsprämie eingeführt. Arbeitnehmer sollten damit finanziell entlastet werden. Die Prämie ist ein vom Arbeitgeber freiwillig ausgezahlter steuer- und abgabefreier Betrag von bis zu 3000 Euro.
Im November 2023 wurde dann auch für pensionierte Beamte im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) diese Möglichkeit zur Prämie festgelegt. Dabei ergibt sich die Höhe des Betrags in diesem Fall aus der Abhängigkeit zum jeweils maßgeblichen Ruhegehalts- und Anteilssatz. Zum Thema hatte sich bereits im August dieses Jahres auch der Karlsruher Rentenberater Markus Vogts in der Wirtschafts Woche geäußert: "Nach den Grundsätzen des Berufsbeamtentums werden aktive und passive Beamte gleichbehandelt."
Ganz aktuell hat jetzt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) einen Inflationsausgleich für den Rest der Rentner gefordert. Monatlich solle es demnach 120 Euro mehr geben in der Rente – das sei "das Mindeste".
Verband fordert mehr Gleichgerechtigkeit für Rentner
Schon im Oktober 2023 hat inFranken.de über die laut werdende Kritik durch den Sozialverband berichtet. Der Verband bezeichnete das Vorgehen schon damals als "höchst ungerecht". Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende beim Sozialverband Deutschland SoVD sprach davon, dass dieses Vorgehen, bei denjenigen, die keine Sonderzahlung erhalten, "zurecht den Gedanken der Ungleichbehandlung" schüren würde.
Eine vom Sozialverband VdK eingereichte Petition vom 26. Mai 2023 ist laut Mainpost bislang ohne Erfolg geblieben – sie werde demnach aktuell noch geprüft. Laut VdK wurde bei Bekanntgabe der Petition "innerhalb von drei Wochen die Marke von 100.000 Unterzeichnern überschritten". Inzwischen sind es über 250.000 Unterschriften. Am 6. November fand daher eine Demonstration in Berlin am Brandenburger statt.