Heizkosten steigen laut Prognose weiter an - so sparst du trotzdem
Autor: Ellen Schneider, Agentur dpa
Deutschland, Montag, 20. Oktober 2025
Laut einer Prognose sollen die Heizkosten weiter steigen. Die Experten betonen jedoch auch: Viel Sparpotenzial bleibt in deutschen Haushalten bislang ungenutzt.
Bei den niedrigen Temperaturen haben viele Menschen in Deutschland ihre Heizung bereits aufgedreht. Erhalten sie im kommenden Jahr dann die Abrechnung, könnte jedoch eine Überraschung drohen. Denn laut der Beratungsfirma co2online könnten die Kosten wieder erheblich steigen.
Im vergangenen Jahr wechselten bereits so viele Kunden wie noch nie ihre Strom- und Gasanbieter aufgrund der hohen Kosten. Wo es am günstigsten ist und mit welchen fünf Tipps man am meisten spart, haben wir bereits in anderen Artikeln für euch beleuchtet. Die Beratungsfirma co2online betont auch: Neun von zehn Haushalte könnten ihre Ausgaben im Schnitt um etwa 400 Euro pro Jahr reduzieren.
Bis zu 400 Euro sparen: Wie sich die Heizkosten erheblich senken lassen
Wie die gemeinnützige Gesellschaft in ihrem neuen "Heizspiegel" für das Abrechnungsjahr 2025 berichtet, könnten die jährlichen Heizkosten für eine gasbeheizte 70 Quadratmeter-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich um 15 Prozent auf etwa 1.180 Euro ansteigen. Der Anstieg betrifft viele Menschen: Laut dem Energiewirtschaftsverband BDEW wurden im letzten Jahr 56 Prozent aller Wohnungen in Deutschland mit Erdgas beheizt.
Bei Fernwärme (etwa 16 Prozent aller Wohnungen) prognostizieren die Fachleute für das Abrechnungsjahr 2025 einen Anstieg von zwei Prozent auf 1.245 Euro, bei Heizöl (rund 17 Prozent aller Wohnungen) um drei Prozent auf 1.055 Euro. Teurer werde auch das Heizen mit Holzpellets (plus 20 Prozent auf 740 Euro) und Wärmepumpen (plus 5 Prozent auf 715 Euro). Als Hauptgründe für die Anstiege nennt der Heizspiegel höhere Energiepreise und den kalten Winter zu Jahresbeginn.
Neun von zehn Haushalten könnten ihre Ausgaben im Schnitt um etwa 400 Euro pro Jahr reduzieren, erklärte co2online. In vielen Haushalten bleibe einfaches Einsparpotenzial ungenutzt. "Allein durch die richtige Einstellung der Raumtemperatur und der Heizkurve, das korrekte Stoßlüften bei heruntergedrehter Heizung und einen reduzierten Warmwasserverbrauch ließen sich kurzfristig bis zu zehn Prozent Energie sparen", hieß es. Aber was ist überhaupt die richtige Einstellung? Laut der Verbraucherzentrale gelten folgende Werte als geeignet:
- 20 Grad im Wohnzimmer
- 18 Grad im Schlafzimmer
- 16 Grad in Zimmern, die kaum benutzt werden
"Schlechte Nachricht für die Menschen in unserem Land"
Noch effektiver seien technische Maßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich, ein Austausch von Pumpen oder eine Isolierung von Heizungsrohren. Die höchsten Einsparungen ließen sich jedoch nur durch umfangreichere Investitionen erzielen, etwa durch den Austausch von Fenstern, eine Dämmung der Gebäudehülle oder den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.