Druckartikel: Flirten am Arbeitsplatz: Diese Männer flirten besonders häufig

Flirten am Arbeitsplatz: Diese Männer flirten besonders häufig


Autor: Evelyn Isaak

Deutschland, Dienstag, 09. Mai 2023

Eine Studie ist zu interessanten Ergebnissen gekommen: Männer, die sich auf der Arbeit in einer untergeordneten Position wiederfinden, flirten eher mit ihren Chefinnen als es Frauen bei ihren männlichen Vorgesetzten tun.
Ein Flirt mit der Vorgesetzten ist als unprofessionell einzuschätzen.


Für Frauen ist ein Flirt auf der Arbeit nicht immer angenehm. Insbesondere dann, wenn du die Führungskraft bist, kann ein Flirt seitens der Mitarbeitenden unprofessionell und irritierend wirken.

Welche Männer bevorzugt am Arbeitsplatz flirten und weshalb, hat eine Studie genauer untersucht.

Flirten im Job: Studie untersucht Sexualverhalten am Arbeitsplatz

Ein Flirt kann sich an diversen Orten abspielen. So könnte dich beispielsweise jemand auf deiner Arbeit attraktiv finden und anflirten. Beim Flirten geht es grundsätzlich darum, jemandem Zuneigung und Interesse zu bekunden. Dies geht über das Verhalten, durch Gesten, Blicke oder Witze. Grundsätzlich ist das Flirten auf dem Arbeitsplatz eher unprofessionell und störend. Gerade Chefinnen wollen sich in ihrer Position respektiert fühlen. Da ist ein Flirt eher fehl am Platz.

Video:




Eine aktuelle Studie aus den USA hat sich mit dem Flirten am Arbeitsplatz auseinandergesetzt. Das Resultat: Männer, die sich auf der Arbeit in einer untergeordneten Position wiederfinden, flirten eher mit ihren Chefinnen als es Frauen bei ihren männlichen Vorgesetzten tun. Veröffentlicht wurde die Studie im September 2022 in der Zeitschrift "Organizational Behavior and Human Decision Processes". Der Studie zufolge zeigen Männer am Arbeitsplatz ein "soziales Sexualverhalten". In dem Kontext ist damit gemeint, dass sie im sozialen Austausch ein sexuelles Verhalten oder Interesse zeigen. 

Das Forschungsteam untersuchte in insgesamt sechs Experimenten 2598 Männer in Bezug auf ihre soziale sexuelle Identität. Die Teilnehmer waren größtenteils heterosexuell, lebten und arbeiteten in den USA. Die Übungen waren solche wie das Mitteilen der eigenen Perspektive auf bestimmte Szenarien oder das Auswählen zwischen mehreren vordefinierten Fragen, die die Probanden an eine Vorgesetzte oder eine Kollegin stellen würden.

Durchführung und Ergebnisse der Studie

Aus diesen Übungen ging hervor, dass vorwiegend Männer in einer auf dem Arbeitsplatz untergeordneten Position sogenannte "strategische sexuelle Verhaltensweisen" nutzten. Ihr Ziel dahinter war, sich bei der Arbeit selbst zu fördern.

In einer der sechs Experimente wurde das Verhalten von 101 Männern und 102 Frauen untersucht. Diese hatten vorwiegend ein Alter von zwischen 18 und 24 Jahren. Vier Prozent der Proband*innen waren zwischen 25 und 29, zwei Prozent älter als 30. Das Experiment sah so aus, dass immer eine Frau und ein Mann zusammengeführt wurden. Den Proband*innen wurde mitgeteilt, dass die andere Person die Führungsposition erhalte. Im Anschluss musste jede*r entscheiden, welche Fragen sie stellen wollen. Ihnen wurde eine kleine Auswahl an Fragen zum sexuellen Verhalten gestellt, aber auch einige, die nichts mit dem sexuellen Verhalten der anderen Person zu tun hatten. Beispiele für solche Fragen waren "Hatten Sie jemals eine Beziehung am Arbeitsplatz?" und "Hatten Sie bereits Konflikte auf der Arbeit?".

Noch auf der Suche nach der großen Liebe? Auf single.inFranken.de fündig werden!

Das Fazit: Männer stellten den Chefinnen viel eher sozial sexuelle Fragen als umgekehrt. Eine der Studienautor*innen beschrieb dies als eine Art "Machtgriff", der darauf abziele, Kontrolle über die Situation zu erlangen. Die Situation wird den Ergebnissen zufolge von Männern sexuell ausgenutzt, wenn sie sich bedroht fühlen oder persönliche Ziele erreichen wollen. Bei dieser Art des Flirtens wird oftmals noch nicht an sexuelle Belästigung gedacht. Laura Kray, eine der Studienautor*innen, weist darauf hin, dass dieser Aspekt in Schulungen zukünftig mehr beachtet werden muss. Immerhin umfasse sexuelle Belästigung ein breites Spektrum, sodass nicht alle Formen direkt bemerkt und identifiziert werden.

Fazit

Die Studie hat herausgefunden, dass insbesondere Männer mit ihren weiblichen Vorgesetzten flirten. Dadurch wollen sie häufig die Kontrolle gewinnen und die Situation positiv für sich auslegen. Wichtig zu bedenken ist, dass die Studie nur das Verhalten einiger Personen, die in den USA arbeiteten, untersucht hat. Es ist also nicht so zu verstehen, dass jeder Mann oder jede Frau so handelt. Sicherlich ist das Flirten am Arbeitsplatz dennoch ein relevantes Thema und sollte auch vermehrt in Schulungen zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz berücksichtigt werden.

Fühlst du dich auf deinem Arbeitsplatz sexuell belästigt, kannst du beispielsweise bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder dem Hilfetelefon Hilfe finden.