Der ADAC hat drei Beispiele von Modellen der Autohersteller BMW, Seat und Opel, ausgewählt aus den vielen Vergleichsdaten für Benziner, Diesel und Elektroautos. Sie zeigen, mit welchen Gesamtkostenkosten, berechnet in Cent pro Kilometer, du rechnen musst, je nach Antriebsart.
Beispiel 1: Drei BMW-Autos im Kostenvergleich
Drei BMW-Modelle der Serie iX2/X2: Das Beispiel zeigt, dass du bei einem Strompreis von 18 Ct/kWh mit den elektrischen Modellen günstiger fährst als mit den beiden Verbrenner-Optionen. Schon bei einem angenommenen Strompreis von 35 Ct/kWh sieht das anders aus. Dann ist beim BMW das Dieselmodell mit 69 Cent günstiger. Beim Strompreis ab 45 Cent pro Kilowattstunde fahren auch Benziner mit SuperPlus günstiger (72,2 Cent versus 73 Cent pro Kilometer) als das E-Auto.
Elektroauto: BMW iX2 eDrive20 (150 kW), Grundpreis: 50.300 Euro
- Strom bei 18 Cent pro Kilowattstunde: 68,6 Cent pro Kilometer
- Strom bei 35 Cent pro Kilowattstunde: 71,4 Cent pro Kilometer
- Strom bei 45 Cent pro Kilowattstunde: 73,0 Cent pro Kilometer
- Strom bei 60 Cent pro Kilowattstunde: 75,2 Cent pro Kilometer
Benziner: BMW iX2 sDrive20i (125kW), Grundpreis: 48.100 Euro
- SuperPlus: 72,2 Cent pro Kilometer
Diesel: BMW iX2 eDrive18d Steptronik (110 kW), Grundpreis: 48.700 Euro
- Diesel: 69,0 Cent pro Kilometer
Aktuelle Listenpreise inkl. 19 % MwSt., Mai 2025; Kostenberechnung bei 5 Jahren Haltedauer und 15.000 km/Jahr.
Beispiel 2: Drei Seat Capra Born/Leon Autos im Kostenvergleich
Drei Modelle von Seat Cupra Born/Leon: Das Beispiel zeigt, dass du bei einem Strompreis von 18 Ct/kWh mit dem elektrischen Modell noch günstiger fährst als mit den entsprechenden Verbrenner-Optionen. Schon bei einem angenommenen Strompreis von 35 Ct/kWh verändert sich das Bild: Beim Cupra Leon 2.0 fährt die Diesel-Variante preisgünstiger mit 65,3 Cent pro Kilometer versus 67,3 Cent beim E-Auto. Beim Benziner Cupra Leon ist das allerdings nicht der Fall. Selbst bei einem Grundpreis von 60 Cent pro Kilowattstunde Strom fährt das E-Auto Capra Born günstiger als der Benziner, der SuperPlus tankt. Beim E-Auto musst du 71,2 Cent pro Kilometer investieren, beim Benziner sind es 79,4 Cent.
Elektroauto: Cupra Born (77 kWh), Grundpreis: 47.250 Euro
- Strom bei 18 Cent pro Kilowattstunde: 64,7 Cent pro Kilometer
- Strom bei 35 Cent pro Kilowattstunde: 67,3 Cent pro Kilometer
- Strom bei 45 Cent pro Kilowattstunde: 69,0 Cent pro Kilometer
- Strom bei 60 Cent pro Kilowattstunde: 71,2 Cent pro Kilometer
Benziner: Cupra Leon VZ 2.0 TSI DSG, Grundpreis: 48.140 Euro
- SuperPlus: 79,4 Cent pro Kilometer
Diesel: Cupra Leon 2.0 TDI DSG, Grundpreis 41.725 Euro
- Diesel: 65,3 Cent pro Kilometer
Aktuelle Listenpreise inkl. 19 % MwSt., Mai 2025; Kostenberechnung bei 5 Jahren Haltedauer und 15.000 km/Jahr.
Beispiel 3: Drei Opel Astra im Kostenvergleich
Drei Modelle von Opel Astra: Das Beispiel zeigt, dass du bei einem Strompreis von 18 Ct/kWh mit dem elektrischen Modell noch günstiger fährst als mit den entsprechenden Verbrenner-Optionen. Aber: Schon bei einem angenommenen Strompreis von 45 Ct/kWh sieht es anders aus. Dann sind die Benziner- und Diesel-Modelle günstiger.
Elektroauto: Opel Astra Electric GS, Grundpreis 41.060 Euro
- Strom bei 18 Cent pro Kilowattstunde: 56,9 Cent pro Kilometer
- Strom bei 35 Cent pro Kilowattstunde: 59,5 Cent pro Kilometer
- Strom bei 45 Cent pro Kilowattstunde: 61,2 Cent pro Kilometer
- Strom bei 60 Cent pro Kilowattstunde: 63,4 Cent pro Kilometer
Benziner: Opel Astra 1.2 Turbo GS, Grundpreis 32.830
- Super: 60,2 Cent pro Kilometer
Diesel: Opel Astra 1.5, Grundpreis 33.460 Euro
- Diesel: 60,6 Cent pro Kilometer
Aktuelle Listenpreise inkl. 19 % MwSt., Mai 2025; Kostenberechnung bei 5 Jahren Haltedauer und 15.000 km/Jahr.
Bitter für die E-Auto-Fans: Meistens haben die Benziner und der Diesel die Nase vorn
Die Ergebnisse der Rechenmodelle sind bitter für die Fans der E-Mobilität: Addierst du alle Kosten eines Autos, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen meistens Benziner oder Diesel vorn.
Das zeigt die Vollkostenberechnung, bei der E-Autos ihrem in Ausstattung und Motorleistung vergleichbaren Verbrennermodell gegenübergestellt sind. Der wesentliche Grund dafür ist der hohe Anschaffungspreis von E-Autos. Die Neuwagenpreise für Elektroautos sind zwar tendenziell gefallen, in der Regel sind E-Autos aber immer noch teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Das wirkt sich beim Wertverlust und damit auf die Gesamtkosten aus. Die gestiegenen Ladekosten an öffentlichen Säulen und die derzeit eher günstigen Preise für Benzin und Diesel tragen ebenfalls dazu bei, dass Verbrenner bei den Kosten in der Regel besser dastehen.
Das E-Auto muss unbedingt seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern
Der ADAC hat auch die unterschiedlichen Fahrzeugklassen (Kleinwagen, Mittelklasse, Oberklasse etc.) analysiert. Dabei fällt auf, dass es ab der unteren Mittelklasse durchaus E-Fahrzeuge gibt, die in der Kostenbetrachtung günstiger sind als die jeweiligen Verbrenner. Liegen die Anschaffungskosten eines E-Autos auf vergleichbarem Niveau, mit dem eines Verbrenners, gewinnt im Regelfall das E-Auto.
Bei einem Strompreis von 60 Ct/kWh sind E-Autos im Vergleich zu ihren Pendants mit Verbrennungsmotor nicht mehr konkurrenzfähig. Bei lediglich 16 % der untersuchten Paarungen fährt man mit einem E-Auto unter dem Strich günstiger als mit einem Diesel oder Benziner. Für einen angenommenen Strompreis von 45 Cent haben 22 % der E-Autos die Nase vorn beim Kostenvergleich, bei 35 Cent sind es 28 %.
Selbst wer mit dem niedrigsten Strompreis von 18 Ct/kWh kalkuliert (eigene PV-Anlage), hat bei seinen Gesamtkosten meistens das Nachsehen gegenüber Verbrennern: Nur bei 36 % der untersuchten Modellpaare gewinnt hier die Elektroversion, wenn du alle Kosten wie Wertverlust, Versicherung etc. miteinbeziehst. Erst bei sinkenden Stromkosten und geringeren Kaufpreisen dürften E-Autos in der Gesamtkostenbilanz wieder besser mithalten können. Der ADAC fordert daher günstigere Modelle und faire, transparente Preise an den öffentlichen Ladesäulen, um die Elektromobilität attraktiver zu machen.
Das ist die Datenbasis für die ADAC-Berechnungen
Für die Modellrechnungen zum Kostenvergleich des ADAC hat der Club seine Datenbank genutzt. Im Kostenvergleich über fünf Jahre und einer jährlichen Kilometerleistung von 15.000 Kilometern sind berücksichtigt:
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Wertverlust (ohne Zinsen), Aufwand für Ölwechsel, Inspektionen sowie übliche Verschleißteile und Kosten für den Reifenersatz;
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Kraftstoff- und Ölnachfüllkosten (Herstellerangaben zum Verbrauch) sowie die zum Zeitpunkt der Aktualisierung gültigen Kraftstoffpreise je Liter im 3-Monats-Schnitt (Diesel 1,65 Euro, Super 1,79 Euro, SuperPlus 1,83 Euro, Wasserstoff 12,85 Euro, Strom je nach Auswertung zwischen 18 und 60 Ct/kWh);
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Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung mit je 50 Prozent (Standardtarif ADAC Autoversicherung, ohne Zusatzrabatte);
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die aktuelle Kfz-Steuer.
Die Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge wurde in den Berechnungen berücksichtigt. Fahrzeugauswahl, technische Daten und Kosten entsprechen dem Stand April 2025. Alle Preise und Kosten inkl. gesetzlicher Steuern. Auf der Basis der Listenpreise von April 2025 berechnete der ADAC, wie sich die Kosten von Benziner, Dieselfahrzeugen und Elektroautos in der Gesamtrechnung unterscheiden.
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