Gebrauchtwagen E-Auto: Kann man getrost zuschlagen - oder ist davon abzuraten?
Autor: Frank Kirschberger
Deutschland, Dienstag, 15. März 2022
Der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos wächst ständig. Doch lohnt sich der Kauf eines Elektroautos als Gebrauchtwagens überhaupt?
- Ein strombetriebenes Auto gebraucht kaufen - ist das sinnvoll?
- Aktuelle Lage auf dem Gebrauchtwagenmarkt
- Die staatliche Förderung: Gilt diese nur beim Neuwagenkauf?
- Vor- und Nachteile beim Kauf eines E-Gebrauchten
Trotz eher schleppendem Anfang bei den Verkaufszahlen sind E-Autos in Deutschland mittlerweile gefragter denn je. Gilt das auch für gebrauchte E-Fahrzeuge?
Elektroautos liegen voll im Trend - doch gilt das auch für gebrauchte?
Der Boom der Elektroautos ist nicht zuletzt auf die inzwischen üppige Förderung von bis zu 9.000 Euro beim Neukauf zurückzuführen. Zudem hat sich auch die Technik weiterentwickelt. Dies gilt ganz besonders für die vermeintliche Schwachstelle der Stromer: den Akku. Viele Hersteller geben dafür bis zu acht Jahre oder auch bis zu 200.000 Kilometer Garantie. Doch wie sieht das bei älteren und gebrauchten Modellen aus? Kann man dafür überhaupt noch Prämien erhalten und sind die schon etwas betagteren Akkus ein unkalkulierbares Risiko?
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Im vergangenen Jahr mussten Kunden und Kundinnen von Neuwagen mit deutlich verlängerten Lieferzeiten rechnen. Der Grund bei E-Autos ist ein Lieferengpass bei den für die Fahrzeuge dringend benötigten Chips. Deshalb mussten viele Hersteller ihre Produktion herunterfahren und konnten dementsprechend weniger Fahrzeuge ausliefern.
Gleichzeitig gestaltet sich der Verkauf gebrauchter E-Autos als äußerst schwierig, obwohl oder gerade deshalb, weil ein ständig wachsendes Angebot an Gebrauchten zur Verfügung steht. Warum das so ist, lässt sich ganz einfach nachvollziehen: Beim Kauf eines neuen Elektro-Fahrzeugs erhalten Käufer und Käuferinnen eine relativ stattliche Prämie von Staat (6.000 €) und Hersteller (3.000 €). Bei Gebrauchtwagen gilt dies nur dann, wenn diese erstmalig nach dem 4. November 2019 oder später zugelassen wurden und zudem deren Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020 erfolgt ist. Dazu kommt neben der allgemeinen Neuwagengarantie auch noch die bereits beschriebene Zusatzgarantie für die Akkus. Da muss ein gebrauchtes Elektro-Fahrzeug schon extrem billig angeboten werden, um noch einigermaßen attraktiv zu sein.
Die Vor- und die Nachteile beim Kauf von gebrauchten Elektroautos
Das Grundproblem bei E-Autos ist nach wie vor der relativ hohe Preis. Für einen Mittelklassewagen legt man locker zwischen 50.000 und 60.000 Euro auf den Tisch. Nur wer sich mit einem insgesamt kleineren Wagen, der entsprechend weniger Platz und zumeist einen Akku mit etwas geringerer Reichweite hat, begnügt, kann auch schon Modelle zwischen rund 20.000 und 25.000 € erwerben.
Amazon-Tipp: Tragbarer Booster für die Autobatterie Booster mit intelligentem StarthilfekabelZieht man hier vom Kaufpreis solch eines relativ günstigen Elektroeinstiegsmodells die maximale Förderprämie von 9.000 Euro ab, dann lässt sich durchaus von einem Schnäppchen sprechen. Dazu kommt dann auch noch die Steuerbefreiung für alle bis Ende 2025 gekauften Autos, die jedoch am 31.12.2030 ausläuft. Bei solchen Preisen kann das Stromern mit einem kleinen Elektro-Flitzer richtig Spaß machen. Ganz besonders dann, wenn man ohnehin nicht so viel Platz benötigt und den Wagen auch nicht überwiegend für Langstrecken-Fahrten einsetzen möchte. Doch rechnet sich dann überhaupt noch ein gebrauchtes Elektroauto?