Das perfekte Bewerbungsfoto: Mit diesen Tipps vom Foto-Profi überzeugst du
Autor: Michi Standl
Fürth, Montag, 21. August 2023
Für das perfekte Bewerbungsfoto sollte man einiges beachten. Wir haben mit einem Fürther Profi-Fotografen gesprochen. Wie du den perfekten ersten Eindruck machst, erfährst du in diesem Artikel.
Wer erinnert sich? Bewerbungsfotos in Schnellheftern, meist ernster Blick, Herren im dunklen Sakko mit Krawatte, Frauen in Bluse wie aus Omas Kleiderschrank. Inzwischen werden Bewerbungen meist digital an Firmen geschickt. Viele Unternehmen bieten ein eigenes Bewerbungsportal an. So modern und vielseitig die Bewerbungsmöglichkeiten heute sind, so divers können auch Bewerbungsfotos aussehen.
Wenn das Unternehmen in der Jobausschreibung nicht explizit darauf hinweist, dass es gerne ein Foto sehen würde, sind Bewerbungsfotos keine Pflicht. Sie bieten dir aber die Möglichkeit, neben deinen Qualifikationen deine Persönlichkeit zu unterstreichen. Auch interessant: Unsere Tipps zum Führen einer Gehaltsverhandlung - so holst du mehr Geld raus.
Professionelles Bewerbungsfoto: Wie viel soll von mir zu sehen sein?
„Früher zeigten die Bewerbungsbilder in der Regel nur den Kopf des Bewerbers, inzwischen werden oft größere Ausschnitte gewählt, meist bis knapp unter die Gürtellinie“, erklärt der Fotograf Martin Kaczmarski, der in der Fürther Innenstadt das Fotostudio Artarco betreibt. Ganzkörperfotos empfiehlt er nicht: „Das Gesicht ist auf solchen Bilder zu klein, der Gesichtsausdruck nicht so gut zu erkennen.“ Und das Gesicht zeigt die Persönlichkeit des Menschen, nicht der Körperbau.
Von mehr oder weniger witzigen Grimassen und Posen rät der Fotograf ab: „Wenn es ein Kunde explizit wünscht, machen wir auch solche Fotos. Allerdings sind Bewerbungsbilder dieser Art auch nur für bestimmte Berufsgruppen, wie Schauspieler oder Musiker, geeignet“. Da ein Bewerber in der Regel nicht weiß, wie sein potenzieller Arbeitgeber tickt, kann ein witziges Foto mehr Schaden anrichten als es Vorteile bringt. Mit einem eleganten, seriösen Bild geht der Bewerber deutlich weniger Risiko ein und es hat einen Vorteil: Er kann es für mehrere Bewerbungen nutzen. Seriös ist aber nicht gleichzusetzen mit ernst. „Die Art des Blickes, die Mimik, die Art des Lächelns, Schmunzeln oder leicht grinsen – das sind Merkmale jedes Menschen, die Persönlichkeit zeigen“, sagt Kaczmarski. Was zu einer Person passt, passt nicht unbedingt zu einer anderen. „Es gibt schüchterne und offene Menschen und hier ist der Fotograf gefragt, der ein Gespür für den Charakter haben muss.“
Während man früher auf Fotos eher zur Seite schaute, empfiehlt der Profi, den Blick in die Kamera: „Dadurch nimmt der Bewerber ,Kontakt' mit dem Betrachter auf und man wirkt auch selbstbewusster.“ Von sogenannten „Headshots“ hält der Fürther nichts. Der Trend kommt aus den USA. Darunter versteht man ein knappes, frontales Bild nur vom Kopf. Der Gedanke dabei ist, dass der Betrachter direkt in die „Augen und die Seele“ des Bewerbers blicken kann. „Da kann man gleich ein Passfoto verwenden“, so der Fotograf.
Wie stelle ich mich hin?
Wenn man fotografiert wird, ist man sich oft unsicher, was man mit den Händen machen soll und welche Körperhaltungen man einnehmen soll. „Auch das ist flexibler geworden“, weiß Kaczmarski. Frontal, leicht seitlich, ganz seitlich, geradestehend, angelehnt, leicht von oben: So simpel ist das mit der Körper- und Händehaltung allerdings nicht, wie der Experte weiß: „Als erfahrene Fotografen müssen wir immer bedenken, dass nicht alle Posen und Körperhaltungen zu allen fotografierten Personen passen.“
Bewerbungsmaster professional: Jetzt Bewerbungssoftware bei Amazon ansehenIm Trend liegen verschränkte Arme, wie man sie von Vorstandsfotos aus Wirtschaftsmagazinen kennt. „Kann man machen, machen wir auch“, sagt der Fotograf. Er gibt aber zu bedenken: „Diese Körperhaltung wirkt aus psychologischer Sicht negativ. Verschränkte Arme bauen eine Barriere zwischen zwei Personen auf.“