Gehaltscheck: So viel verdient Bundeskanzler Friedrich Merz
Autor: Ellen Schneider
Berlin, Mittwoch, 30. Juli 2025
Seit Mai ist Friedrich Merz Kanzler. Aber wie viel verdient man in dem Job eigentlich? inFranken.de hat nachgeforscht.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine bewegte Vergangenheit - und das nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft. So arbeitete Merz zwar zunächst als Anwalt, ging später aber auch in Aufsichtsräte zahlreicher Unternehmen und war Chef des deutschen Ablegers des US-Investmentunternehmens Blackrock. Schlecht verdient hat der heutige Bundeskanzler schon damals nicht.
Laut dem Spiegel verriet er 2018: "Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto." Allein bei Blackrock betrug sein Gehalt demnach mindestens 125.000 Euro jährlich. Das gehe der "BamS" zufolge aus Geschäftsberichten hervor. Hinzu seien damals 80.000 Euro bei der Wepa Industrieholding (stellt unter anderem Toilettenpapier her), 75.000 Euro bei der Bank HSBC Trinkhaus und 14.000 Euro bei der Flughafen Köln/Bonn GmbH gekommen. Dennoch zählte sich Merz selber noch zur "gehobenen Mittelschicht" - und erntete dafür ordentlich Kritik. Seit seiner Wahl zum Bundeskanzler im Mai dürfte sein Gehalt jedoch deutlich geschrumpft sein.
Das verdient Bundeskanzler Friedrich Merz monatlich
Denn obwohl er als Bundeskanzler das politisch mächtigste und wichtigste Regierungsamt in Deutschland bekleidet, fällt sein Lohn nun deutlich geringer aus als in der Wirtschaft. Wie viel Merz als Kanzler monatlich verdient, ist in Paragraf 11 des Bundesministergesetzes streng geregelt und orientiert sich demnach an der Besoldungsgruppe 11. Folgende Brutto-Posten werden laut dem Gesetz an den Bundeskanzler ausgezahlt:
- Amtsgehalt: Der Kanzler erhält laut Gesetz "Einzweidrittel" des Grundgehalts aus der Besoldungsgruppe 11. Das Grundgehalt beträgt der Besoldungstabelle zufolge 16.084,36 - hier erhält Friedrich Merz demnach 26.807,27 Euro.
- Ortszuschlag: Dieser beträgt laut dem Bundestag 1.151,86 Euro für verheiratete Beschäftigte, deren Ehegatten im öffentlichen Dienst tätig sind. Da Charlotte Merz als Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg beschäftigt ist, trifft das zu.
- Dienstaufwandsentschädigung: Diese beläuft sich jährlich auf 12.271,01 Euro - pro Monat kommt hier also ein Betrag von 1.022,58 Euro zusammen.
- Abgeordnetenentschädigung: Weil der Kanzler bereits Amtsbezüge aus seinem Regierungsamt erhält, bekommt er nur die Hälfte der Abgeordnetenentschädigung, nämlich 5.916,74 Euro.
- Kostenpauschale für Abgeordnete: Diese wird beim Bundeskanzler um rund 25 Prozent gekürzt und liegt somit für Merz bei 4.012,19 Euro.
- Allgemeine Stellenzulage: Diese liegt laut der Bundesregierung immer bei 30,68 Euro.
- Umzugsentschädigung: Sollte der Kanzler nicht die Dienstwohnung beziehen, bekommt er außerdem eine Entschädigung von 1.840,65 im Jahr, das sind pro Monat also weitere 153,39 Euro. Bisher ist jedoch unklar, ob Merz von der Dienstwohnung Gebrauch macht oder nicht. Dieser Posten ist also variabel.
Insgesamt verdient Kanzler Friedrich Merz also ungefähr 38.941,32 Euro pro Monat, eventuell sogar mehr, sollte er nicht von der Dienstwohnung in Berlin Gebrauch machen. Sein Jahresgehalt dürfte somit circa bei 467.295,78 Euro liegen - und damit deutlich unter der Millionen, die der heutige Kanzler vor einigen Jahren noch in der freien Wirtschaft verdiente.
Gehaltsvergleich: So viel verdienen die DAX-Vorstandschefs
Aber ist das nun viel für das Amt des Bundeskanzlers oder eher wenig? Schließlich kommt mit dem Posten auch eine Menge Verantwortung. Zum Vergleich: Laut Berechnungen des Handelsblatt Research Institute (HRI) verdienten die Dax Vorstandschefs zuletzt deutlich mehr. Betrachtet man die Gehälter aller Vorstandsmitglieder der 38 Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) vom vergangenen Jahr, zeigt sich: Diese verdienen dem Handelsblatt zufolge im Schnitt jährlich je 6,3 Millionen Euro.