Bis zu 4 Prozent Zinsen? Wie du mit Neo-Brokern wie Trade Republic dein Geld vermehren kannst
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Sonntag, 30. Juni 2024
Trade Republic aus Berlin gehört zu den Neo-Brokern. Wer sein Geld in Wertpapiere anlegen will, digital via Internet und preiswert, der ist hier gut aufgehoben. Wir erklären, warum das so ist und wie das funktioniert.
- Wer braucht Neo-Broker?
- Die Kostenmodelle unterscheiden sich
- Wovon leben die Neo-Broker?
- Die Kunden zahlen an anderer Stelle
- Wie sicher und seriös sind Neo-Broker?
- Tipps im Umgang mit Neo-Brokern
- Verbot von Rückvergütungen zwingt Neo-Brockern zu Veränderungen
Aktienkauf per Smartphone und das fast kostenfrei - das ist das Geschäftsmodell der sogenannten Neo-Broker. Wer sein Geld in Wertpapieren anlegen oder sparen will und auf eine erträgliche Marge setzt, kommt um Aktien und ETFs nicht herum. Mit ihnen zu handeln, bleibt aber den Profis, den Brokern vorbehalten. Den richtigen zu finden, ist nicht ganz einfach. Die Neo-Broker haben als Letztes die Bühne betreten. Ihr anlegerfreundliches Kostenmodell hat inzwischen Millionen Kunden überzeugt. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, deshalb hier der Überblick.
Wer braucht Neo-Broker?
Sich mit Neo-Brokern zu beschäftigen, lohnt sich natürlich nur, wenn du dein Geld in Aktien, Fonds, ETFs oder in Sparpläne auf der Basis von Wertpapieren anlegen willst. Für die "normalen" Bankgeschäfte sind Neo-Broker nicht geeignet. Nur eine Minderheit aller Bürger legt sein Geld in Aktien, Fonds und ETFs an. Insgesamt nutzen 12,3 Millionen Bürger diese Form der Geldanlage, wie das Deutsche Aktieninstitut in Frankfurt am Main für das Jahr 2023 ermittelte. Das sind 17,6 % der Bevölkerung ab 14 Jahren – also gut jeder Sechste.
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Gehörst du zu dieser Gruppe oder planst du in Wertpapiere zu investieren? Dann solltest du überlegen, wer für dich die Geschäfte (An- und Verkauf, Verwaltung etc.) mit Wertpapieren abwickelt: Neo-Broker oder die Beratungskräfte deiner Bank oder Sparkasse kommen dafür infrage. Neo-Broker sind deshalb so interessant, weil sie für dich ausgesprochen kostengünstig sind.
Die Voraussetzung, um dein Vermögen in Wertpapiere anzulegen, ist ein Depot. Dies richtet der von dir ausgewählte Neo-Broker oder deine Bank ein. Dafür können allerdings jährliche Gebühren (für Verwahrung, Handel und Verwaltung) anfallen. Weitere Kosten entstehen beim An- und Verkauf von Wertpapieren. Ein Vergleich zwischen der Sparkasse Berlin und dem Neo-Broker Trade Republic zeigt, wie unterschiedlich die Finanzakteure bei diesem Service aufgestellt sind.
Die Kostenmodelle unterscheiden sich
Bei der Sparkasse Berlin fallen folgende Depotkosten (Depot-Classic) an: Der Grundpreis für dein Depot beträgt 24 Euro pro Jahr. Dieser entfällt, wenn du einen Sparplan mit Wertpapieren ab 100 Euro pro Monat abschließt. Hinzu kommt ein sogenannter Verwahrpreis in Höhe von 0,18 % pro Jahr auf das Depotvolumen, mindestens 6,00 Euro je verwahrtem Einzelposten. Weitere Kosten entstehen durch Transaktionen: Für Kauf und Verkauf von Aktien, Zertifikate, ETFs, Genussscheine/-rechte, Optionsscheine fällt für den Berater eine Provision von 1 % an. Maßgeblich für die Summe ist der Kurswert der Order. Erteilst du deine Order direkt online, verringert sich die Berater-Provision auf 0,8 %. Hinzu kommt ein Grundpreis je Transaktion von 9,90 Euro, egal ob der Verkauf online oder mithilfe des Beraters erfolgt.
Noch auf der Suche nach einem passenden Job? jobs.inFranken.de!Beim Neo-Broker Trade Republic (und ebenso bei den anderen) gibt es ein komplett anderes Kostenmodell. Das Depot ist kostenfrei. Eine Orderprovision fällt nicht an, lediglich eine Fremdkostenpauschale von einem Euro je Auftrag (Festpreis) für den Handel mit Aktien, ETF und Kryptowährungen. Außerdem wird ein Verrechnungskonto von Trade Republic eingerichtet, für das aber keine Kontoführungsgebühr anfällt. Der Broker Trade Republic arbeitet mit vier Partner-Banken zusammen: der Deutschen Bank, J. P. Morgan, der Citibank Europe und HSBC Continental Europe. Du hast keinen Einfluss darauf, bei welcher dieser vier Banken dein Konto eingerichtet wird. Das Cash-Guthaben (bis 50.000 Euro) auf dem Verrechnungskonto ist verzinst, aktuell mit 3,75 %. Die Zinsen werden täglich berechnet und monatlich ausgezahlt.