Unzufriedenheit im Job: Was tun gegen inkompetente Vorgesetzte?
Autor: Redaktion
Franken, Montag, 02. März 2020
Kein Interesse, kein Plan, nie Zeit: Mitarbeiter urteilen oft hart über Vorgesetzte. Manchmal gehört das zum üblichen Gerede, manchmal passt es wirklich nicht. Dann gilt: Raus aus dem Kampfmodus.
Wenn Mitarbeiter sich einen Traumchef oder eine Traumchefin backen könnten, dann würde bei vielen wohl ein Mentor auf Augenhöhe herauskommen. Eine Führungskraft, die individuelle Fähigkeiten fördert, die gerecht ist, mit der man sich fachlich austauschen kann, die Freiheiten gewährt, aber trotzdem immer da ist.
Die Wirklichkeit sieht allerdings oft ganz anders aus, weiß Karrierecoach Bernd Slaghuis. Seiner Erfahrung nach sind viele unzufrieden mit ihrem Vorgesetzten. "Typische Sätze sind: "Mein Chef lässt mich nicht machen" oder "mein Chef entscheidet nichts."" Gemeckert wird über die Führungskraft meist gerne.
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Aber zu Recht? "Die Wahrnehmung, was einen guten oder schlechten Chef ausmacht, ist sehr unterschiedlich und hängt direkt mit den eigenen Erwartungen zusammen", sagt Mediatorin und Coach Maxi Weiss dazu. Grundsätzlich komme es auf zwei Bereiche an: auf die Fachkenntnis und auf die Führungskompetenz.
Fehlt Führungs- oder Fachkompetenz?
Bei Unzufriedenheit mit dem Chef müsse man immer prüfen, worum es genau geht. Setzt jemand den Fokus auf das Fachliche und bekommt etwa Unruhe im Team nicht mit oder kann jemand fachliche Fragen nicht beantworten? Entscheidend ist in dem Zusammenhang auch, wofür der Vorgesetzte zuständig ist. In manchen Unternehmen werden inhaltliche und organisatorische Aufgaben auch getrennt.
Fehlt es an Führungskompetenz, kann sich das auf ganz verschiedene Arten zeigen, wie Coach Ute Bölke erklärt. Oft gebe es Probleme in der Kommunikation: Die Chefin ist beispielsweise nicht ansprechbar, gibt kein Feedback oder hält Zusagen nicht ein.
Möglicherweise schreibt sich die Führungskraft alle Erfolge selbst auf die Fahne oder spielt Mitarbeitende gegeneinander aus, um die Leistung der Einzelnen zu steigern. Manche wiederum halten die Füße still und treffen keine Entscheidungen, weil sie nicht auffallen wollen.