Gehalts-Vergleich: So viel verdienen Beamte wirklich - Vorteile des Beamtenstatus
Autor: Joachim Tiefenthal
Deutschland, Mittwoch, 23. Februar 2022
Beamt*innen genießen mit Blick auf Jobsicherheit und Alterssicherung große Vorteile. Aber wie sieht es mit dem monatlichen Gehalt aus? In der freien Wirtschaft liegen die Gehälter teils deutlich höher. Wie viel verdienen Beamte wirklich?
- Beamtengehälter sind fest geregelt und transparent
- So viel verdienen Beamt*innen
- In diesen Berufen kannst du verbeamtet werden
- Vor- und Nachteile als Beamt*in
Beamt*innen gelten gemeinhin immer noch als Staatsdiener*innen und genießen als solche auch gewisse Privilegien. Dieser besondere Status geht auf das Jahr 1794 zurück. Im "Allgemeinen Preußischen Landrecht" findet sich die erste Zusammenfassung "Von den Rechten und Pflichten der Diener des Staates". Beamte*innen gelten als unkündbar (wenn sie sich nichts zuschulden kommen lassen), sind meist privat krankenversichert und müssen sich um ihre Altersversorgung weit weniger Sorgen machen, als Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten. Dafür fällt die Entlohnung von Beamten*innen im Vergleich teils deutlich geringer aus und ist darüber hinaus sehr transparent. Denn die Gehälter von Beamten*innen, die aus der Historie heraus noch als Sold bezeichnet werden, sind in sogenannten jährlichen Besoldungstabellen aufgeführt und jedem öffentlich zugänglich.
Beamte: Gehälter sind fest geregelt und transparent
Die für Beamte*innen geltenden Besoldungstabellen ordnen sich nach Gruppen (Qualifizierung) und Stufen (Erfahrung). Dabei werden die Ämter in sogenannten Laufbahngruppen (einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst) eingeteilt. Ihnen sind dann entsprechend u.a. die Besoldungsgruppen A2-A6, A6-A9, A9-A13 und A13-A16 zugewiesen. ("Die Besoldungsgruppe A 1 wurde mit dem 6. Besoldungsänderungsgesetz vom 14. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3702) abgeschafft.")
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Das Grundgehalt steigt dann bis zur fünften Altersstufe im Abstand von zwei Jahren, bis zur neunten Stufe im Abstand von drei Jahren und darüber hinaus im Abstand von vier Jahren. Für einen Aufstieg innerhalb der Laufbahnen, also für den Weg von A2 bis zu A16, sind entsprechende Qualifizierungen (wie z.B. ein Studium) und regelmäßige Beurteilungen (Leistung, Befähigung, Eignung) entscheidend.
Was relativ kompliziert klingt, kannst du mit Blick auf die entsprechenden Tabellen jedoch leicht nachvollziehen. Bei Stellenausschreibungen wird zudem stets angegeben, in welche Besoldungsordnung du eingeordnet wirst. Dabei verdienen Bundes-, Landes- und Kommunalbeamte*innen unterschiedlich. Zusätzlich kommt es auch noch darauf an, in welchem Bundesland du verbeamtet wirst. Auch hier gibt es Unterschiede. Noch wichtig zu wissen: Erst in dem Monat, in dem du dein 21. Lebensjahr vollendest hast, kannst du verbeamtet werden. Außerdem bist du in den ersten drei Jahren Beamter*in auf Probe.
Das verdienen Beamte*innen
In den Besoldungstabellen wird jeweils das Grundgehalt angegeben. Dieses kann sich noch erhöhen, beispielsweise durch:
- Zulagen oder Prämien
- Familienzuschlag
- Vergütungen für Mehrarbeit
- Auslandsdienstbezüge
- Anwärterbezüge